Die Delmenhorsterin Lynn Pia Mühlmeister ist für ihre Masterarbeit von der Vechtaer Universitätsgesellschaft in der Sparte "regional bedeutsame Arbeiten" ausgezeichnet worden. Die frühere Max-Planck-Gymnasiastin, die in Vechta die beiden Fächer Geschichte und Germanistik studiert hat und derzeit ein Referendariat an der Wilhelm-von-der-Heyde-Oberschule macht, bekam bei einer Feierstunde eine Urkunde überreicht. Der Preis ist zudem mit 600 Euro dotiert.
Vorgeschlagen für den Förderpreis, der erstmals vergeben wurde, hatte Lynn Pia Mühlmeister der ebenfalls aus Delmenhorst stammende Vechtaer Historiker Michael Hirschfeld. Unter seiner Betreuung hatte sie sich im Fach Geschichtswissenschaft mit der Lehrerbildung im Kaiserreich und in der Weimarer Republik am Beispiel des Lehrerseminars der Schwestern Unserer Lieben Frau (ULF) in Vechta beschäftigt.
Die im Kulturkampf aus Preußen ausgewiesenen Ordensschwestern hatten im oldenburgischen Vechta Zuflucht gefunden und durch ihr privates Seminar jungen Frauen die damals einzige Möglichkeit einer qualifizierten Berufsausbildung ermöglicht. Während die Geschichte der Lehrerbildung in Vechta bereits mehrfach wissenschaftlich thematisiert wurde, sei der Aspekt der Lehrerinnenbildung durch die Studie von Mühlmeister erstmals in den Blick genommen worden. Die Delmenhorsterin habe durch Studium neu erschlossene Archivquellen herausgefunden, dass die Schwestern Unserer Lieben Frau mit innovativen und für die damalige Zeit modernen Methoden Lehrerinnennachwuchs für die katholischen Volksschulen des Oldenburger Landes, aber auch darüber hinaus, ausbildeten.