Bei der Arbeit in einem Geschäft lernt man nicht nur, zu kassieren oder Regale einzuräumen, sondern offenbar auch prima Deutsch: Das jedenfalls finden Hashim Alhashemi und Basel Taifour, die beiden syrischen Flüchtlinge, die seit einigen Wochen in dem Weltladen an der Wittekindstraße aushelfen. „Der Laden ist super. Mir wird hier sehr gut mit der Sprache geholfen“, findet Hashim Alhashemi, der vor dreieinhalb Jahren nach Deutschland kam. Nach Stationen in Braunschweig und zwei Monaten in einem Flüchtlingsheim lebt der 31-Jährige seit über zwei Jahren im Ganderkeseer Ortsteil Hollen. Inzwischen will er dort auch gar nicht mehr weg: „Ich habe viele Freunde gefunden, die mir anfangs auch viel geholfen haben, gerade bei der Verständigung“, berichtet der Syrer. Seit er bei der Volkshochschule einen Sprachkurs besucht, könne er inzwischen aber auch alleine zum Arzt oder zu einer Behörde gehen.
Basel Taifour ist erst seit zehn Monaten in Deutschland und hat dementsprechend mehr Probleme mit der Sprache. Im Weltladen ist der 25 Jahre alte Syrer aber schon ein paar Wochen länger tätig.
„Wir wollten gerne etwas für Flüchtlinge machen und haben uns deswegen ans Sozialamt gewendet“, erklärt Mitarbeiterin Christa Lingenau, wie der Kontakt zu den beiden Syrern zustande kam. „So etwas wird leider viel zu selten von Firmen angeboten.“ Inzwischen sind Hashim und Basel so weit, dass sie den Laden, wenn nötig, sogar alleine führen könnten.
Beide wollen sich jetzt auch am Weltladentag beteiligen, der am Sonnabend, 9. Mai, stattfindet. Zu dem gemeinsamen Frühstück, das der Laden jedes Jahr zu dem Tag organisiert, wollen die zwei Flüchtlinge Kulinarisches aus Syrien beisteuern: „Ich werde Hähnchen nach einem Rezept aus meiner Heimat kochen“, sagt Basel Taifour. Hashim Alhashemi will Foul zubereiten, ein Bohnengericht, das mit Humus gereicht wird. „Das essen wir in Syrien jeden Tag“, erzählt er.
Von 10 bis 13 Uhr gibt es neben verschiedenen Gerichten aus verschiedenen Ländern beim Weltladentag, der in diesem Jahr unter dem Motto „Mensch. Macht. Handel. Fair“ steht, auch Gespräche in gemütlicher Atmosphäre und Musik, verspricht Christa Lingenau.