Die Familien Gehlken und Schneebecke laden wieder zum besonderen Event für Groß und Klein auf den elterlichen Hof Sudau nach Hasbergen ein. Auf einer Fläche von rund 3000 Quadratmetern werden dort am Wochenende des dritten Advents bereits geschlagene Weihnachtsbäume wie in einem Wald platziert. "Auf diese Weise können sie von allen Seiten genau betrachtet werden", sagt Stina Gehlken. Die Nordmanntannen und Blaufichten werden vom Familienbetrieb ihrer Schwester angebaut. Benedikt und Jana Schneebecke betreiben eine Plantage im Teutoburger Wald. "Blaufichten sind aufgrund ihres besonderen Duftes und des sanfteren Grüntons bei Kennern gefragt", berichtet Jana Schneebecke. Meistens werde sich jedoch für die weicheren und grüneren Nordmanntannen entschieden, welche es in allen Formen und Größen gibt.
Jährlich werden deutschlandweit 24 bis 26 Millionen Weihnachtsbäume vermarktet, schätzt Benedikt Schneebecke, der auch Sprecher des Landesverbands der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Niedersachsen, Hamburg und Bremen ist. Drei Millionen Bäume kämen aus Dänemark, etwa die gleiche Menge gehe wiederum von Deutschland aus in den Export in Länder wie Polen, Niederlande oder England. „Die meisten Weihnachtsbäume kommen aus Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Niedersachsen und Schleswig-Holstein.“ Für dieses Jahr rechnen die Christbaumerzeuger mit stabilen Preisen für Weihnachtsbäume. Und die dürften sich in einem Bereich von 20 bis 27 Euro pro laufendem Meter für Nordmanntannen bewegen.
"Das Jahr war zwar in der Tat sehr trocken, doch das macht den größeren Tannenbäumen nicht sehr viel aus", sagt Alexander Gehlken auf den steigenden Aufwand auf den Plantagen angesprochen. Tannen würden sogenannte Pfahlwurzeln ausbilden, welche gerade und tief in die Erde reichen und den Baum mit Wasser versorgen. "Für die neu gesetzten Bäume war das Jahr problematischer, da diese Bäume die Wurzeln erst einmal entwickeln müssen", so Gehlken. Zusammenfassend könne man aber sagen, dass die Bäume der aktuellen Ernte so saftig und grün sind wie jedes Jahr.
"Der ein oder andere sieht seinen Baum schon von Weitem, sucht ihn aus und lässt ihn netzen", freut sich Stina Gehlken. Charolais-Rinder im Unterstand schauen dem Treiben bei frischem Heu gemütlich zu und lassen sich vielleicht sogar streicheln. Der Weihnachtsbaumverkauf auf Hof Sudau ist alljährlich auch zu einem bleibten Treffpunkt geworden. "Wir haben uns entschieden, auch wieder mehr auf Begegnung zu setzen", sagt Gehlken. Wegen der Pandemie-Auflagen hatte man in den vergangenen beiden Jahren den Markt terminlich auf zwei Wochenenden gelegt. Man wollte durch die Entzerrung den Besuch besser aufteilen. Auch der Gang durch den Verkaufswald hatte man als eine Art Einbahnstraße eingerichtet. Auf Abstand wird auch dieses Jahr geachtet, da der Markt nun wieder an einem einzigen Wochenende liegt, könne die Begegnung zur Adventszeit aber wieder in den Mittelpunkt rücken. Es werden Bratwürste gegrillt und Glühwein sowie Punsch ausgeschenkt. Lagerfeuerromantik lockt genauso wie ein Stand mit Handarbeiten und Dekoration. Der Weihnachtsbaumverkauf startet am Sonnabend, 10. Dezember, ab 15 Uhr und Sonntag, 11. Dezember, ab 11 Uhr.