Das Vokaloktett "The Gregorian Voices" löst bei seinen Tourneen durch Europa
regelmäßig emotionale Reaktionen aus. Sein Können umfasst ein erstaunliches Spektrum, das vom einstimmigen liturgischen Gesang bis hin zur polyfonen Fünfstimmigkeit mit volumenreichen Bässen und aufsteigenden Falsettstimmen reicht. Für Sonntag, 16. April, 17 Uhr, wird zu einem Auftritt in die Stadtkirche eingeladen.
In schlichte Mönchskutten gekleidet, erschaffen „The Gregorian Voices“ durch die beeindruckende Präsenz ihrer Stimmen eine großartige, mystische Atmosphäre, die die Zuhörer ergreift und berührt. Dieser stimmgewaltigen Formation von acht Sängern ist die klassische Gesangsausbildung anzuhören. Ihre glockenklaren Stimmen, der Zwiegesang von Bass, Bariton und Tenor breitet sich komplex und spannungsreich über dem Publikum aus. Der Männerchor aus dem ukrainischen Lwiw begeistert und fasziniert ein breites
Publikum mit gregorianischen Chorälen, orthodoxen Gesängen und Liedern aus der
Zeit der Renaissance und des Barock. Das Ensemble spielt unter der künstlerischen Gesamtleitung von Oleksiy Semenchuk.
Als herausragend an diesem Chor gilt, dass er die frühmittelalterlichen gregorianischen
Choräle originalgetreu interpretiert und für ein zeitgenössisches Publikum neu belebt.
Noch eindrucksvoller wollen die „The Gregorian Voices“ ihre Gesangskunst beweisen, indem sie berühmte Klassiker der Popmusik im gregorianischen Stil arrangiert zu Gehör bringen. Mit diesem gewagten Experiment lösen sie überwältigende Reaktionen bei den Konzertbesuchern aus: „intensiv, aufwühlend, überragend oder erstaunlich“ sind Ausrufe, die häufig zu hören sind.
Unter Gregorianik oder gregorianischem Choral versteht man den einstimmigen, unbegleiteten, liturgischen Gesang der katholischen Kirche in lateinischer Sprache. Bis heute werden verschiedene Theorien zur Entstehung der Melodien diskutiert. Gesichert erscheint, dass die Form der gesungenen Liturgie im Wesentlichen aus Rom stammt, wo sie zwischen dem vierten und dem frühen achten Jahrhundert allmählich entstand.
Im klerikalen und im klösterlichen Leben des Mittelalters hatte das gesungene Lob Gottes,
Laus Dei, den höchsten Stellenwert. Kleriker und Mönche widmeten viele Stunden des
Tages und der Nacht dem Singen und der Weiterentwicklung der Liturgie.
Heute, 1200 Jahre nach seiner Blütezeit, entdeckt eine große Zuhörerschaft die heilsame
Wirkung des gregorianischen Chorals sowie die Freude an überraschenden Interpretationen von Popsongs. So erleben die mittelalterlichen Sakralgesänge dank des Könnens von Chören wie „The Gregorian Voices“ ein fulminantes Comeback. Dem Publikum öffnet sich eine Tür zu einer musikalischen Zeitreise durch zwölf Jahrhunderte.
Die erste Hälfte des Programms besteht aus klassisch gregorianischen Chorälen, orthodoxen Kirchengesängen und Liedern der Renaissance und des Barock, die in lateinischer Sprache vorgetragen werden. In der zweiten Hälfte demonstrieren die acht Künstler, wie englischsprachige Popsongs in einer gregorianischen Adaption klingen. Auch dabei elektrisieren sie durch ihr beachtliches Stimmpotenzial und zaubern Gänsehautatmosphäre in den Kirchenraum.