Delmenhorst. "Menschenrechte in Zeiten des Terrors – Neue Sicherheitsstrukturen für den alltäglichen Ausnahmezustand" ist ein Vortrag überschrieben, den der Bremer Publizist und Rechtsanwalt Rolf Gössner am Montag, 14. Mai, um 19.30 Uhr auf Einladung der Delmenhorster Universitäts-Gesellschaft im Hanse-Wissenschaftskolleg hält.
Der Referent wird darüber Bilanz ziehen, was sich seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 im Namen der Sicherheit verändert hat. So seien weltweit zahlreiche Antiterror-Gesetze in Kraft getreten, mit denen die Befugnisse von Polizei und Geheimdiensten teilweise massiv erweitert wurden, und auch in Deutschland seien Grundsätze des Völkerrechts und des liberaldemokratischen Rechtsstaats ausgehebelt worden. So soll laut Ankündigung im Zentrum des Vortrags die Frage stehen, ob in den vergangenen Jahren Menschen- und Bürgerrechte im Namen des Antiterrorkampfes fortschreitend demontiert worden sind, ohne dass dies öffentlich so richtig registriert worden wäre.
Referent Rolf Gössner ist unter anderem Vizepräsident der Internationalen Liga für Menschenrechte, stellvertretender Richter am Staatsgerichtshof in Bremen sowie Mitglied der Innendeputation der Bremischen Bürgerschaft. Als Sachverständiger war er an mehreren Gesetzgebungsverfahren des Bundestages und mehrerer Landtage beteiligt. Für seine Mitwirkung an der Herausgabe des jährlich erscheinenden "Grundrechte-Reports" wurde er im Jahr 2008 mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet.
Der Vortrag ist wie immer öffentlich und kostenfrei.
Jetzt sichern: Wir schenken Ihnen 1 Monat WK+!