Freundesmahl der Diakonie Himmelsthür Plädoyer für Klimaschutz und Entschleunigung

Klare Worte hat der Gastredner des diesjährigen Freundesmahls der Diakonie Himmelsthür, Niko Paech, formuliert. Unter anderem sprach er sich für eine 20-Stunden-Arbeitswoche aus.
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Von Kerstin Bendix-Karsten

Wildeshausen. Die Wirtschaft darf nicht länger wachsen, weil es ökologische Grenzen gibt. Mit dieser These wartete der Gastredner des diesjährigen Freundemahls der Diakonie Himmelsthür auf. „Wir Menschen sind mittlerweile so verkümmert, dass wir ein weiteres Wirtschaftswachstum nicht überstehen würden“, sagte der Volkswirtschaftler Niko Paech am Freitagabend zu den rund 120 Gästen aus Politik, Kirche und Gesellschaft, die der Einladung der Diakonie Himmelthür in den Festsaal im Haus Emsland gefolgt waren. Die Menschen der Moderne seien völlig reizüberflutet. Niemand könne mit den Möglichkeiten seines Gehirns wirklich zwei Dinge gleichzeitig tun. Alles passiere immer nacheinander, seriell.

Den Oldenburger Volkswirtschaftler, einer der Vordenker der Postwachstums-Bewegung in Deutschland, hatte die Vorsitzende des Freundesverein, Annette Ueberschär, als Redner ausgewählt, weil er in der heutigen Zeit wichtige Impulse für Entschleunigung und Nachhaltigkeit geben kann, erläuterte die Diakonie Himmelsthür im Nachgang ihrer Veranstaltung. Und so kam Paech in seinem Vortrag auch auf das Thema Nachhaltigkeit zu sprechen. Er merkte an, dass es anscheinend ein Menschenrecht aufs Fliegen gibt. Fliegen sei aber „total schädlich“ für die CO2-Bilanz.

Seinen Zuhörerinnen und Zuhörern beim Freundesmahl schrieb Paech ins Stammbuch, dass der Klimaschutz ein Überlebensprogramm für die menschliche Zivilisation sei. Die Energiewende der Bundesregierung sei „krachend gescheitert“, der Ausstoß von Kohlendioxid sei nicht bedeutend gesenkt worden. Abschließend plädierte Paech für eine 20-Stunden-Arbeitswoche, für das Selbst-Tun, Reparieren und Handwerken, für das Teilen von Ressourcen und für mehr Ruhe und Gelassenheit.

Nicht nur in Paechs Vortrag wurde das Thema Nachhaltigkeit aufgegriffen. Auch das Buffet des diesjährigen Festmahls, das wie immer von der Catering-Gesellschaft Himmelsthür zubereitet worden war, stand unter dem Motto „regional und gut“. Den Service an den Tischen übernahm – ebenfalls traditionell – die Hauswirtschaftsleitung der Diakonie Himmelsthür mit ihren Mitarbeiterinnen. Für musikalische Unterhaltung sorgte der Popchor des Gymnasiums Wildeshausen unter Leitung von Tina Niemann mit zwei Stücken.

Der Erlös des Freundesmahls kommt nach Angaben der Diakonie Himmelsthür wie immer den Menschen zugute, die von der Diakonie betreut werden. In diesem Jahr sei die Anschaffung einer großen Nestschaukel geplant, die mehr als 3000 Euro kostet. Wie hoch der Erlös ausfällt, wird frühestens Ende November feststehen.

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