"So etwas darf nie wieder passieren", sagt Carsten Fröhle. Der Konrektor der Realschule Lilienstraße kam gerne mit seinen Schülern zu einer Gedenkaktion für in Delmenhorst ermordete Juden in die Innenstadt. 25 Jugendliche, in Begleitung von Fröhle und Lehrerin Barbara Krüger, trafen sich Montagmorgen an der Langen Straße 78. In dem Wohn- und Geschäftshaus hatten bis 1938 der Arzt Harry Rothschild, seine Ehefrau Mathilde und die Kinder Gertrud, Edith und Edmund gelebt. Sie waren Juden und gehörten zu den 75 Delmenhorster Opfern ihres Glaubens, die von den Nazis ermordet oder von Delmenhorst aus in Konzentrationslager deportiert wurden, um dort zu sterben. Norbert Boese, Vorsitzender des Freundes- und Förderkreises der jüdischen Gemeinde, gehört zu den Initiatoren der Stolpersteine-Aktion, die auch in Delmenhorst als Zeichen der Erinnerung Gedenksteine vor Gebäuden verlegen ließ, die zuvor Heimat der Opfer gewesen waren. Boese berichtete, wie sich am 9. November 1938 die Delmenhorster SA und weitere Nazis auf der Burginsel versammelten, um dann zur Synagoge in die Cramerstraße zu ziehen. Das jüdische Gotteshaus wurde in Brand gesteckt, ein Feuerwehreinsatz verhindert, den Brandkämpfern wurde erklärt, man wolle, dass die Synagoge vernichtet wird. In der Reichspogromnacht wurden vor 83 Jahren auch jüdische Geschäftshäuser zerstört und Menschen aus ihren Wohnungen geholt. "Fragt Euro Oma oder den Opa, die haben an diese Zeit bestimmt eine Erinnerung", sagte Boese zu den Jugendlichen der Klasse 10 B.
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