Exakt um 17.35 Uhr hatten die Herren des TC Blau-Weiß Delmenhorst während ihrer jüngsten Partie das Ziel ihrer diesjährigen Träume erreicht. Gerade erst hatte Niklas Johannson den vierten Einzelpunkt im Spiel gegen den TC Lilienthal II eingefahren und damit zugleich vorzeitig den Sieg perfekt gemacht. Letztendlich stand ein 5:1 zu Buche, gleichbedeutend mit der Meisterschaft in der Tennis-Verbandsliga und dem damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga.
Verständlich war daher der Jubel beim TC-Quartett und den zahlreichen Fans, die dieser entscheidenden Partie, die oft auf des Messers Schneide stand, einen würdigen Rahmen verliehen hatten. „Wir sind ein tolles und komplettes Team, das den Gewinn der Meisterschaft verdient hat. Wir werden auch auf höherer Ebene sicherlich eine gute Rolle spielen können“, sagte der überglückliche TC-Mannschaftsführer Carsten Glander. Sicherlich keine Utopie, schließlich kompensierten die Gastgeber im Spitzenspiel gegen die Nordliga-Reserve des TC Lilienthal mit Felix Sonnberg sogar den Ausfall eines Leistungsträgers, indem jeder der vier TC-Akteure an seine Leistungsgrenze ging. Beste Voraussetzungen also, um auch eine Liga höher bestehen zu können.
Ein besonderes Lob gebührte bei den hochsommerlichen Temperaturen, die auf der Anlage an der Lethestraße herrschten, zweifellos Niklas Johannson. Die Nummer drei der Blau-Weißen lag nach gewonnenem ersten Satz in Durchgang zwei bereits mit 2:5 zurück und schaffte es dennoch dank eines enormen Kraftaktes, der ihm die Verlängerung ersparte, noch mit 6:4, 7:5 über Nicolai Jurys zu triumphieren. In den dritten Satz musste derweil in der Auftaktpartie Torsten Spille. Gegen den wesentlich jüngeren Arasto Bernard kam der Routinier nur langsam aus den Startlöchern, fand aber im Verlauf der Partie immer besser zu seinem wahren Leistungsvermögen und feierte am Ende einen ungefährdeten 4:6, 6:3, 6:0-Erfolg. Parallel dazu bot im zweiten Eröffnungseinzel Lukas Strunk eine überragende Vorstellung. In der auf hohem spielerischen Niveau ausgetragenen Begegnung zeigte der Delmenhorster aus der Defensive heraus Tennis wie aus dem Lehrbuch und überzeugte in erster Linie mit erfolgreichen Passierschlägen beim 6:2, 6:4-Sieg über Johannes Gildemeister.
Mit geduldigem Spiel und ebenfalls aus der Defensive operierend war auch Glander im Spitzeneinzel gegen Leon Hannwacker erfolgreich. Gegen seinen ungestüm angreifenden und mit einer enormen Schlagkraft ausgerüsteten Gegner erwischte der Delmenhorster auch in den äußersten Ecken des Feldes die gelbe Filzkugel noch und brachte sie zurück in das gegnerische Feld, sodass sein Kontrahent früher oder später die Bälle verschlug. Gestaltete der Lilienthaler in Durchgang eins die Partie noch ausgeglichen, verzweifelte er im zweiten Satz förmlich an der Abwehrkunst des Blau-Weißen und verlor deutlich mit 5:7, 1:6.
Da die Matches alle Akteure viel Kraft gekostet hatten und die Doppel ohnehin nur noch statistischen Wert hatten, war es nicht verwunderlich, dass diese nicht mehr zur Ausführung kamen. Johannson, der nach seinem Einzel stehend k.o. war, gab die Partie mit seinem Partner Torsten Spille gegen die Gäste-Kombination Gildemeister/Bernard gleich zu Beginn auf. Im anderen Doppel war es der Lilienthaler Hannwacker, der ebenfalls nach wenigen Schlägen aufgab, sodass je ein Doppel an beide Teams ging.