Delmenhorst. Die jüngst ausgetragenen Einzel- und Doppelmeisterschaften des Tennisverbandes Niedersachsen/Bremen sind in allen Belangen ein großer Erfolg gewesen. Den zahlreichen Zuschauern wurden auf den Anlagen des TC Blau-Weiß Delmenhorst an der Lethestraße sowie des Delmenhorster TC am Friesenpark hochklassige und spannende Matches geboten, die das Publikum entsprechend begeisterten. Rund 180 Aktive waren angetreten, um bei den Damen und Herren sowie in zwölf Altersklassen die Titelträger zu ermitteln. Für die Verlierer der ersten Runde gab es zudem Nebenrunden.
Zwar wurden die Favoriten ihren Rollen im Großen und Ganzen gerecht, die eine oder andere kleine Überraschung gab es aber dennoch. Zum Beispiel Ben Brandes (TC Blau-Weiß Delmenhorst), der sein Auftaktmatch gegen den bei den Herren 40 an Position zwei gesetzten Stefan Kruse (TV RW Ronnenberg), Nummer 121 der deutschen Rangliste, gewann. Alle anderen hiesigen Teilnehmer hatten keine Chance, in die Phalanx der Asse einzudringen (siehe Artikel unten). So wurden die Geldpreise (Damen- und Herrenkonkurrenzen) sowie die Pokale und Sachpreise eine fast ausnahmslose Beute der Favoriten.
Eine Klasse für sich war auch die vom Verband gestellte Turnierleitung, die ausgezeichnete Arbeit ablieferte – zur vollen Zufriedenheit der Spieler und der Zuschauer, die über das Geschehen auf den Plätzen immer bestens informiert waren. Zudem hatten die Verantwortlichen der beiden gastgebenden Vereine großartige Vorarbeit geleistet, indem sie die Anlagen und Plätze in einen hervorragenden Zustand versetzten. „Wir sind immer gern nach Delmenhorst gekommen, um unsere Meisterschaften hier auszutragen, und sind auch diesmal nicht enttäuscht worden. Einer Fortsetzung unserer Zusammenarbeit steht somit nichts im Weg“, sagte Jörg Kutkowski, Vizepräsident und Leiter des Ressorts Wettkampf beim Tennisverband Niedersachsen/Bremen.
Ein Youngster im Halbfinale
Fast im Gleichschritt gelang es den favorisierten Akteuren in der Damen- und Herrenkonkurrenz, bis ins Halbfinale vorzudringen. Lediglich der an vier gesetzte Bastian Presuhn vom Hildesheimer TC konnte nicht mithalten, sodass der über die Qualifikation ins Hauptfeld gekommene Danial Muminovic vom TC GW Rotenburg den Platz des Hildesheimers, den er mit 6:3, 3:6, 11:9 bezwang, einnahm.
Damit war der Siegeszug des erst 17-jährigen Rotenburgers aber noch nicht beendet. Anschließend setzte sich Muminovic auch gegen den an sechs gesetzten Marek Pesicka (Jahn Wolfsburg) mit 5:7, 6:2, 14:12 durch und stand somit völlig überraschend im Semifinale. Dort traf der Youngster auf den topgesetzten 34-jährigen Routinier Stefan Seifert vom Oldenburger TeV, der ihm trotz seines zweifellos großen Talents die Grenzen aufzeigte. Die Nummer 48 der deutschen Rangliste hatte lediglich in der Anfangsphase mit den ungestümen Angriffen des Kontrahenten einige Probleme, ließ aber nach dem 2:2 nichts mehr anbrennen und setzte sich mit 6:2, 6:0 durch.
Wesentlich spannender verlief dagegen das Duell zwischen den beiden für den Club zur Vahr startenden Lukas Rüpke und Tillmann Erdbories. Aus der auf Augenhöhe ausgetragenen Partie ging Rüpke als 6:2, 7:5-Sieger hervor. Im Finale gab es keinen Zweifel daran, wer sich in die Siegerliste eintragen würde. Seifert hatte lediglich jeweils zu Beginn der beiden Sätze leichte Probleme, gewann aber letztendlich souverän mit 6:3, 6:3.
Bei den Damen qualifizierten sich erwartungsgemäß alle Favoritinnen für das Halbfinale. Hier waren es allerdings die Youngster, die in ihren Matches dominierten und eindrucksvolle Zweisatzsiege über ihre routinierten Gegnerinnen vom Club zur Vahr verzeichneten. Shaline-Doreen Pipa vom DTV Hannover setzte sich mit 6:3, 6:1 gegen Carina Litfin durch und die erst 16-jährige Tiziana-Marie Schomburg vom Braunschweiger THC war mit 6:3, 6:2 über Frederike Putthoff erfolgreich.
Im Finale der Damen wurde aber ganz schnell deutlich, dass die Braunschweigerin dem mit großer Power ausgerüsteten Spiel der Nummer 41 der DTB-Rangliste kaum etwas entgegenzusetzen hatte, sodass Pipa mit einem souveränen 6:0, 6:3-Erfolg neue Titelträgerin wurde.
Lohn der tollen Leistungen war ein Scheck in Höhe von 600 Euro für die Sieger. Die Vizemeister erhielten jeweils 300 Euro und für die dritten Ränge, die nicht ausgespielt wurden, gab es jeweils 150 Euro.