„Skupa“ gestaltete den gelungenen Delmenhorster Beitrag zum Gartenmusikfestival unter freiem Himmel Temperament der Musiker steckt Gäste an

Delmenhorst. Ein Glück, dass die Unwetterfront am Freitagabend an Delmenhorst vorbeigezogen war. Das Gartenkultur-Musikfestival konnte wie geplant unter freiem Himmel auf der Burginsel stattfinden – und seinen typischen Charakter entfalten.
10.08.2015, 00:00 Uhr
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Von ALEXANDRA PENTH

Ein Glück, dass die Unwetterfront am Freitagabend an Delmenhorst vorbeigezogen war. Das Gartenkultur-Musikfestival konnte wie geplant unter freiem Himmel auf der Burginsel stattfinden – und seinen typischen Charakter entfalten.

Mit Picknickausstattung, Kühlboxen, sogar Gartenstühlen und Klapptischen zogen Besucher in den Mittelpunkt der Graft. Salate, Oliven, Käse, Brot und Naschwerk wurden ausgebreitet und während des Konzertes der Bremer Gypsy-Musiker „Skupa“ verspeist. Im vergangenen Jahr noch hatte das Wetter dem Delmenhorster Beitrag des Gartenkultur-Musikfestivals einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Haben wir etwas zum Picknicken mit, regnet es und wenn nicht, haben wir Sonnenschein“, sagte Besucherin Dunja Schulenberg und ärgerte sich ein wenig darüber, den Picknickkorb diesmal zu Hause gelassen zu haben. Immerhin: „Ein paar kühle Alster haben wir dennoch dabei – und eine Banane.“

Den Gartenstuhl unter den Arm geklemmt, bahnten sich auch Ute Meyerdierks aus Delmenhorst und Begleiterin Ulla Krüger ihren Weg zur Burginsel. „Die Kulisse ist traumhaft. Man muss ja nicht immer nach Bremen in den „Knoops Park“ fahren. Ich finde, man sollte das, was in der Stadt geboten wird, lebendig halten“, sagte die 75-jährige Ute Meyerdierks. „Gypsy-Musik, die geht in die Beine, das ist etwas zum Mitwippen“, sah sie dem Auftritt mit Spannung entgegen.

Fast schon heimisch hatte sich Familie Meiners aus Oldenburg auf der Burginsel eingerichtet. Rohkost, Melonenstücke und selbst gepflückte Heidelbeeren lagen in Schälchen auf dem mitgebrachten Campingtisch bereit. Mit einer Tischdecke hatten die Oldenburger noch ein wenig Behaglichkeit gezaubert. „Wir reisen gerne nach Skandinavien und sind daher daran gewöhnt, viel draußen zu machen“, bemerkte Vater Uwe Meiners. Der Picknickkoffer sei darum immer einsatzbereit. Die Stationen des Gartenkultur-Musikfestivals seien groß im Kalender vermerkt, „wenn“, so erzählt Uwe Meiners, „das Wetter gut und die Musik vielversprechend ist“. Das Zusammenspiel von Musik und Schauplatz ließ eine ganz besondere Atmosphäre entstehen. Die untergehende Sonne blitzte durch die dichten Bäume.

„Wir kommen aus Bremen wech“, stellten sich Skupa dem Publikum vor. Das Quartett um Birgit Hoffmann (Violine), Hendrik Jörg (Gitarre), Jan-Willem Overweg (Tuba) und Gert Woyczechowsky (Percussion) mag zwar aus der Nachbarstadt stammen, hatte aber Rhythmen aus aller Welt im Gepäck. Die Bremer Combo begeisterte mit Balkan- und Gypsymusik, versetzt mit Elementen aus Jazz, Flamenco und orientalischer Musik. Jiddische Lieder und eine spanische Rumba gab es zum Beispiel im typischen Gypsy-Klang – mit quirligem und manchmal auch wehmütigem Violinenspiel und gekonnt gezupfter Akustikgitarre im Vordergrund. Die brummende Tuba und Percussions gaben den Takt vor. Für diejenigen, die nicht allzu vertraut mit der Musik waren, gab es Nachhilfe von Skupa: „In der Balkanmusik gibt es so viele Taktarten“, bemerkte Tubist Jan-Willem Overweg beiläufig, als er das nächste im Sieben-Achtel-Takt gehaltene Lied ankündigte. „Es ist eigentlich ganz einfach: Ein Mal kurz, zwei Mal lang – alles klar?“, erklärte er amüsiert.

Das Temperament der Musiker steckte die Besucher an. Sie bewegten sich auf ihren Plätzen und wippten mit den Füßen. Der Abend wollte für die rund 250 Besucher dann doch zu früh enden. Nach etwa eineinhalbstündigem Konzert mit Pause ging nach Ankündigung des letzten Songs, dem Hot-Gypsy-Tune, ein allgemeines „Och“ durch die Besucherreihen. Skupa kamen den Forderungen des Publikums nach und spielten eine Zugabe.

„Ich habe ausschließlich glückliche Picknick-Gesichter gesehen“, freute sich Ann-Katrin Meyer vom Kulturbüro als Koordinatorin des Delmenhorster Beitrages des Gartenkultur-Musikfestivals vom Kommunalverbund Niedersachsen/ Bremen. Das Wetter habe Meyer den ganzen Tag über beschäftigt. Laufend, so erzählt sie, hat sie den Wetterbericht im Auge behalten. „Am Mittag stand dann fest: So, wir bleiben auf der Burginsel“, sagte sie. Bei schlechtem Wetter hätte das Konzert ins Kleine Haus umziehen müssen.

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