Aufruf zum sparsamen Umgang Abzapfen verboten

In der Hitzeperiode ist der Wasserverbrauch in Delmenhorst und im Landkreis Oldenburg massiv gestiegen. Versorger appellieren an Verbraucher, sparsam mit Wasser umzugehen. Die Stadt erinnert an ein Verbot.
06.08.2020, 17:47 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Abzapfen verboten
Von Andreas D. Becker

Wegen der anhaltenden Trockenheit und Hitze weist die Stadt Delmenhorst darauf hin, dass es grundsätzlich nicht erlaubt ist, Wasser mit Pumpen oder Schläuchen aus Flüssen, Bächen oder Seen zu entnehmen, um damit seinen Garten zu gießen. „Das Abzapfen von Wasser fällt auch nicht unter den sogenannten Gemeingebrauch im Sinne des Paragrafen 32 des Niedersächsischen Wassergesetzes“, erklärt der Fachdienst Umwelt. Das Verbot soll helfen, Gewässer und ihre Ökosysteme zu schützen. „Eine anhaltende Wasserentnahme könnte zur Austrocknung und damit zum Absterben der vorhandenen Flora und Fauna führen“, heißt es zur Erläuterung. Wer sich daran nicht hält, muss mit einer Bestrafung rechnen. Das Bußgeld kann bis zu 50 000 Euro betragen.

Mit Blick auf die hohen Temperaturen bittet auch die Stadtwerkegruppe (SWD) um „einen sorgsamen Umgang mit Wasser“. Das bedeutet: Möglichst das Bewässern der Rasenflächen und Beete sowie das Befüllen von Schwimmbecken mit Trinkwasser zu unterlassen. Die SWD gibt zudem Tipps, wie der Wasserverbrauch weiter gedrosselt werden kann: Zum Beispiel durch das „Auffangen“ von Wasser – was naturgemäß in regenarmen Zeiten wie diesen eher schwierig ist. Im Haushalt könne Wasser durch nicht zu ausgedehntes Duschen gespart werden, auch sollte während des Einseifens das Wasser ausgestellt werden. „Und wer nicht auf das Sprengen seiner Grünflächen verzichten möchte, sollte dies nicht in die Mittags- und Nachmittagsstunden verlagern“, erklärt SWD-Sprecherin Britta Fengler.

Auch der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV), der Teile der Stadt Delmenhorst und den Landkreis Oldenburg mit Wasser versorgt, bittet um einen umsichtigen Umgang mit dem Wasser. „Unsere 15 Werke geben täglich schon wieder über 300 000 Kubikmeter Trinkwasser ab“, berichtet der stellvertretende Geschäftsführer Axel Frerichs. Üblich sei ein Wert von 230 000 Kubikmeter. Was bereits spürbare Auswirkungen habe: Das Wasser sprudelt vor allem in den Hauptabgabezeiten am Morgen und am Abend nicht mehr so kräftig wie gewohnt aus den Hähnen.

Der OOWV appelliert angesichts des Sommerwetters, das Trinkwasser für die Zwecke einzusetzen, für die es in erster Linie vorgesehen ist: Trinken und Kochen, Körperpflege, Baden und Duschen, Toilettenspülung, Wäsche waschen, Geschirr spülen und Putzen. Mit 1000 Litern Wasser könne sich ein Mensch rund 20 Mal duschen, 166 Toilettenspülungen machen und 400 Mal seine Hände waschen. Ein herkömmlicher Gartenpool dagegen benötigt allein mehrere Tausend Liter, ein Rasensprenger verbraucht rund 800 Liter pro Stunde.

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