
Er gehe davon aus, dass am Ende sogar mehr als 1000 Jobs zur Disposition stehen, sagte er am Mittwoch. Es geht um Stellen in der Verwaltung, die Produktion sei nicht betroffen. Der Konzern erklärte, es sei noch keine Entscheidung gefallen. Aus Respekt für die Gespräche mit den Sozialpartnern kommentiere man Medienspekulationen nicht, sagte ein Sprecher. Offen ist somit auch, ob Verwaltungsstellen am Bremer Airbus-Standort, wo unter anderem für alle Airbus-Baureihen die Entwicklung und Fertigung der Hochauftriebshilfen stattfindet, betroffen sind. Der Betriebsrat war am Mittwoch nicht erreichbar.
Airbus-Chef Tom Enders hatte Ende September angekündigt, das Management des Konzerns zu straffen. Die wichtige Passagierjet-Sparte verschmilzt mit den Konzernstrukturen der Airbus Group zu einer neuen Gesellschaft. So will der Deutsche den Boeing-Konkurrenten beweglicher machen, Doppelstrukturen abbauen und Kosten senken. Der Airbus-Konzern beschäftigt weltweit rund 137 000 Mitarbeiter.
Die französische Wirtschaftszeitung „Les Echos“ nannte unter Berufung auf die Gewerkschaft CFTC ebenfalls die Zahl von 780 Stellen, die wegfallen sollten. Vor allem die Entwicklung, die Kommunikation und die IT seien betroffen. Auch in der internationalen Strategie- und der Rechtsabteilung solle gestrichen werden. Laut dem Gewerkschafter Michel Molesin verkündet das Management derzeit Schritt für Schritt seine Vorstellungen für jeden einzelnen Bereich. Am 29. November solle ein Gesamtüberblick vorgestellt werden – dann werde es wohl auch mehr Klarheit zu den Folgen für die Mitarbeiter geben.
Für Airbus ist die Fusion der nächste Schritt bei der Integration des früheren deutsch-französischen Gemeinschaftsunternehmens. Die Konzernzentrale war bereits vor drei Jahren nach Toulouse verlagert worden, wo auch die Flugzeugsparte sitzt. Nach dem Triebwerks-Desaster beim Militärtransporter A400M und Produktionsproblemen beim neuen Langstreckenjet A350 steht das Unternehmen unter Druck. Zugleich kann der Konzern aber prall gefüllte Auftragsbücher für kleinere Passagierjets vorweisen.
Passend dazu erhielt der Flugzeugbauer am Mittwoch auch grünes Licht für einen Milliardendeal mit dem Iran. Die US-Exportkontrollbehörde erteilte nach Angaben eines Airbus-Sprechers die letzte noch ausstehende Genehmigung für den Verkauf von 118 Passagierflugzeugen. Das Geschäft war Anfang des Jahres grundsätzlich vereinbart worden, nun können die Verhandlungen mit Iran Air zum Abschluss gebracht werden.
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