
Achim. Cornelia Dressler ist sauer. Immer noch. Die Lehrerin aus Achim, die in Verden unterrichtet, redet sich richtiggehend in Rage. Dabei geht es um die Nordwestbahn, mit deren Regionalzug sie wie jeden Tag auch am vergangenen Mittwoch von Achim nach Verden fahren wollte. Wollte, weil sie zunächst nicht in Verden ankam – jedenfalls nicht mit dem Zug, in den sie am Achimer Bahnhof gestiegen ist. Erst mit einer Stunde Verspätung erreichten sie und einige Kolleginnen ihr Ziel, Unterricht musste deswegen ausfallen, erzählt sie.
„Je mehr ich darüber spreche, desto wütender werde ich“, sagt sie. Wie Unmündige seien sie und die anderen knapp 30 Fahrgäste behandelt worden. Der Achtuhrneunzug hatte gerade Etelsen passiert, da vernahmen die Passagiere eine Durchsage, in der ihnen eröffnet wurde, dass in ein paar Minuten Schluss sei mit der Fahrt. „Es gab erst kurz vorher die Ansage, dass der Zug in Langwedel stoppt. Ein Unding“, ärgert sie sich noch immer. Nach dem unfreiwilligen Ausstieg habe sie das Nordwestbahnpersonal nach den Gründen und ihren Optionen gefragt. Denn über die Durchsage wurde den Reisenden ein Folgezug schmackhaft gemacht, der zu dieser Zeit gar nicht mehr unterwegs ist, wie Cornelia Dressler weiß. Daher sprach sie den Zugführer an. „Der hat mich gefragt, ob er Gott sei“, schildert sie. Und glaubt: „Die müssten doch ihre eigenen Fahrpläne kennen.“ So aber sei gar nichts passiert, erst nach einer Stunde Zwangsaufenthalt in Langwedel sei es weiter gegangen.
Aus Sicht von Nordwestbahnsprecherin Stephanie Nölke ein bedauernswerter Vorgang. „Das war so“, bestätigt sie und erklärt, dass dies nicht der Anspruch ihres Unternehmens sei. Die Entscheidung, den Zug nicht weiter fahren zu lassen, sei „deutlich vor Etelsen“ getroffen aber erst später, zu spät, kommuniziert worden. „Dafür kann ich mich nur entschuldigen“, sagt sie. Warum die Information an die Fahrgäste so spät rausging, könne sie nicht mehr nachvollziehen, aber aufklären, warum der Zug nicht weiter fahren durfte. Dieser hatte bereits Verspätung und wäre auch mit Verspätung in Verden angekommen sowie später als geplant wieder losgefahren. In solchen Fällen würden schon mal Züge gestoppt, damit der nächste wieder planmäßig fahren könne, erklärt sie.
Dass das Personal, das auf mehreren Strecken eingesetzt würde, die richtige Information für Cornelia Dressler nicht parat hatte, sei ebenfalls bedauerlich. Und: „Viele fragen dann, warum wir keinen Bus zur Verfügung stellen. Das ist aber nicht so einfach.“ Denn die Nordwestbahn habe für solche Fälle keine Busse etwa in Verden stationiert, die auf Abruf kurzfristig verfügbar wären. Stephanie Nölke: „Daher ist es schneller und einfacher, wenn die Fahrgäste den nächsten Zug nehmen.“ Auch wenn es wie in diesem Fall eine Stunde gedauert habe, bis es für die Fahrgäste in Richtung Verden weiterging.
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