
Nach einer furiosen Hinrunde stellt das Team von Trainer Önder Caki zudem noch zahlreiche weitere Bestmarken auf.
Um einen ähnlich souveränen Herbstmeister in der jüngeren Kreisliga-Geschichte zu finden, muss man schon acht Jahre zurückblättern. Damals rangierte der TV Jahn Delmenhorst sogar mit neun Punkten Vorsprung an der Spitze, gefolgt vom SV Tur Abdin sowie den üblichen Verdächtigen VfR Wardenburg, TSV Ganderkesee und TV Munderloh. Dieses Trio liegt auch in diesem Winter mit mindestens acht Zählern Rückstand hinter Baris, das den Platz an der Sonne am fünften Spieltag übernahm und abgesehen vom deutlichen 1:6 gegen Ganderkesee durchgehend souverän agierte.
In so ziemlich allen Statistiken führt der Primus die Liga an: Beste Heim- und Auswärtsmannschaft, sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit das beste Team, die meisten Tore (62) geschossen, und in Dennis Kuhn (bisher 26 Treffer) gehört der beste Torjäger zum Aufgebot des SV Baris, der sich im Mai 2006 mit einem kuriosen 8:6-Erfolg beim heutigen Oberligisten SSV Jeddeloh aus dem Bezirk verabschiedet hatte und seitdem nie mehr ernsthaft auf eine Rückkehr hoffen durfte. Nach der laufenden Saison könnte der Verein dem Vorjahresmeister FC Hude in die Bezirksliga folgen. Dieser hatte damals nach der Winterpause noch 19 Partien zu bestreiten, während Baris nur noch 13 Mal ran muss.
Noch etwas größer als die Aufstiegschancen ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kuhn am Ende der Serie Torschützenkönig wird. Seine Verfolger Michael Eberle (Ganderkesee) und Thorben Schütte (Munderloh) bringen es mit je 13 Treffern gerade einmal auf die Hälfte von Kuhns Ausbeute. Dabei darf der Stürmer bei Baris nicht mal die Elfmeter schießen. Das übernahm bisher Mert Caki, der ebenso wie Dennis Petko (Huntlosen) und Andy Brinkmann (Munderloh) bereits vier Strafstöße versenkt hat. Den Hinrunden-Torrekord in einem Spiel verpasste Kuhn trotz zweier Viererpacks gegen Ahlhorn (4:3) und Huntlosen (5:2), denn Huntlosens Stefan Merz traf beim 9:2 gegen Hicretspor sogar fünfmal.
Das war allerdings nicht der höchste Sieg der Hinrunde. Den feierte kurioserweise das Schlusslicht KSV Hicretspor beim 8:0 über den Harpstedter TB. Andererseits musste der Tabellenletzte beim 1:8 gegen Dötlingen sowie jeweils beim 1:7 in Ippener und bei Baris bereits deftige Pleiten einstecken. In vier weiteren Partien mussten die Hicretspor-Torhüter sechsmal hinter sich greifen. Insgesamt steuert der Verein mit bisher 76 Gegentoren (mit Abstand der schlechteste Wert der Liga) auf eine dreistellige Anzahl an Gegentreffern zu. Dabei war das 2:9 in Huntlosen noch „glimpflich“, weil es nach 70 Minuten wegen zweier Platzverweise und einiger Verletzungen abgebrochen wurde. Wegen ähnlicher Personalsorgen bat Hicretspor in Wardenburg bereits zur Pause beim Stand von 0:3 um einen Abbruch. Kurios: Diese Partie war die Neuansetzung von einem Abbruch zwei Monate zuvor, als Wardenburg bereits mit 6:2 geführt hatte und von Regengüssen nach einer Stunde Spielzeit gestoppt worden war.
Abbrüche wegen Ausschreitungen gab es bisher nicht zu beklagen. Nach exakt 100 Platzverweisen in der Vorsaison gehen die Teams fairer miteinander um. Damals gab es an 34 Spieltagen 44 Mal Rot, nach den bisherigen 17 Runden nur 13 Mal. Der TuS Heidkrug führt ohne Platzverweis und mit nur 20 Gelben Karten das Fairnessranking an, auch Wardenburg und Munderloh spielten alle Partien zu elft durch.
Dass sich Fairness auszahlt, müssen Klubs wie Hicretspor (je viermal Rot und Gelb-Rot) und Ippener (dreimal Rot, viermal Gelb-Rot) offenbar noch lernen. Ippener stellt in Andreas Böhm (sieben Gelbe Karten, eine Rote Karte) und Ümit Yildiz (acht Gelbe Karten, eine Gelb-Rote Karte) die Spieler mit den meisten Strafpunkten. Von den Schiedsrichtern war Michael Koch mit sechs verhängten Platzverweisen (davon fünfmal Gelb-Rot) und 54 Gelben Karten am strengsten. Das alles passierte in acht Spielen unter Kochs Leitung. Burhanettin Akyol pfiff sogar neun Duelle. Die meisten Strafstöße (jeweils vier) gaben bisher Uwe Steffen und Sydney Eggers.
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