
Demzufolge legte Ergin sein Amt nieder und wird von der Werft zum Deutschen Gewerkschaftsbund wechseln. Die Werft bestätigte den Vergleich, wolle sich aber weiter nicht in der Sache äußern, sagte ein Sprecher.
Wegen des Vorwurfs, er habe vor seiner Zeit als Betriebsratsvorsitzender 2011 und 2012 Auszubildende zum Eintritt in die IG Metall genötigt, hatte die Werft seit vergangenem September die fristlose Kündigung Ergins gefordert, war aber am Votum des Betriebsrats gescheitert. Die Unternehmensleitung unterlag auch in einer erstinstanzlichen Verhandlung am Arbeitsgericht Lingen im vergangenen Dezember. Ergin selber hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. In der Zwischenzeit hat aber auch die Staatsanwaltschaft Osnabrück Anklage wegen Nötigung gegen Ergin erhoben. Über die Eröffnung des Hauptverfahrens ist aber noch nicht entschieden.
Zumindest die arbeitsrechtlichen Verfahren und die Kündigung sind mit dem Vergleich beendet, teilte das Landesarbeitsgericht mit. Sowohl die Geschäftsführung als auch Ergin seien von ihren Positionen nicht abgewichen und hätten ihr Bedauern über die Entwicklung ausgedrückt, der zu diesem Schritt geführt habe.
„Nach 23 Jahren auf der Meyer-Werft ist es mir nicht leichtgefallen, aber ich habe die Entscheidung nach Rücksprache mit meiner Familie auch zum Wohle des Betriebsratsgremiums und der Belegschaft getroffen“, sagte Ergin. Er hoffe, dass damit die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat wiederhergestellt werden könne. Der hohe Stellenwert der Sozialpartnerschaft zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung solle wieder aufgenommen werden.
Nun solle Ergin künftig als DGB-Gewerkschaftssekretär in der Region Oldenburg arbeiten, sagte Heiko Messerschmidt, Sprecher des IG-Metall-Bezirks Küste. Bezirksleiter Meinhard Geiken habe sich dafür eingesetzt. Für Ergin und seine Familie seien die vergangenen Monate sehr belastend gewesen.
Der Betriebsrat der Werft bedauere die Entscheidung Ergins, könne diese aber nachvollziehen. Auch Geiken forderte die Werft auf, wieder zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und der IG Metall zurückzukehren.
In der Folge der Auseinandersetzung um Ergin hatte es auch innerhalb des Betriebsrats Streit gegeben. So legte der frühere stellvertretende Betriebsratschef Günter Geerdes sein Amt im Mai nieder. Im Anschluss hatten weitere Betriebsratsmitglieder ebenfalls ihr Mandat niedergelegt und eine Initiative für Betriebsrats-Neuwahlen gestartet.
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