Bitte melden Sie sich an, um den Kommentarbereich zu nutzen.
Bei der einen Zeichnung macht sich in der Oberfläche ein feiner Haarriss bemerkbar, andere weisen Flecke auf oder gar Schimmel. Der Zahn der Zeit nagt auch an den über 400 Jahre alten wertvollen Zeichnungen aus dem Bestand des Kupferstichkabinetts in der Kunsthalle. Jetzt stehen Ausbesserungsarbeiten an.
Mit einem umfangreichen Restaurierungsprojekt will die Bremer Kunsthalle deshalb die holländischen und flämischen Zeichnungen des so genannten „Goldenen Zeitalters“ aus dem 17. Jahrhundert wieder verstärkt in den Mittelpunkt des Kupferstichkabinetts rücken. Mit rund 900 Blättern stellen die niederländischen Zeichnungen des 15. bis 18. Jahrhunderts einen besonders umfangreichen und wertvollen Bestand des Kupferstichkabinetts dar. Landschaftsdarstellungen ebenso wie Figurenstudien, Genreszenen, Allegorien, christliche Themen oder Tierstücke unter anderem von Carree oder Mander gehören dazu. „Das auf zweieinhalb Jahre angelegte Restaurierungsprojekt verfolgt das Ziel, diese bislang nicht systematisch untersuchten Zeichnungen ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken und einer gründlichen restauratorischen Betreuung zu unterziehen“, betont Kustodin Christien Melzer. Die Restaurierungsbefunde sollen ebenso wie die Ergebnisse der wissenschaftlichen Aufarbeitung in einer umfangreichen Publikation und in einer Ausstellung voraussichtlich 2017 präsentiert werden. Gleichzeitig wird dann ein virtueller Zugang zu den Werken über die Internet-Datenbank des Museums ermöglicht. Zuständig für die umfangreiche Maßnahme ist Papierrestauratorin Jutta Keddies, die bis Ende 2016 einen stattlichen Bearbeitungskatalog vor sich hat. Zu ihren Arbeitsmaterialien gehören Schere, kleine, aber scharfe Messer, aber auch eine Bürste. Unter anderem gehört zu ihren Aufgaben die Dokumentation der Zeichnungen in Wort und Bild, aber auch das Aufnehmen der Wasserzeichen sowie die Analyse der Papiere und Zeichenmittel. Die Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen werden für jedes Blatt individuell festgelegt: etwa das Ablösen von säurehaltigen Unterlagen, das Entfernen alter Montierungen, das Reinigen der Oberfläche, die Festigung von Zeichenmitteln oder das Schließen von Rissen und Fehlstellen, betont Keddies. Begleitend zum Projekt sollen regelmäßig Veranstaltungen für Mitglieder des Kunstvereins angeboten werden, die einen Einblick in die laufende Arbeit gewähren.
Das Kupferstichkabinett der Bremer Kunsthalle gehört zu den bedeutenden Sammlungen in Deutschland. Seine Bestände umfassen über 220 000 Werke, darunter Handzeichnungen, Druckgrafiken, Aquarelle, Miniaturen, Skizzenbücher, Plakate und kunstvoll illustrierte Bücher aus sieben Jahrhunderten.
Besondere Schwerpunkte der Sammlung liegen auf Zeichnungen und Druckgrafiken der deutschen, niederländischen und italienischen Schulen des 16. bis 18. Jahrhunderts sowie auf der französischen und deutschen Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Auch während der Arbeiten wird das Kupferstichkabinett im Museum weiterhin geöffnet sein. Derzeit ist dort die Sonderausstellung „Kriegsrückkehrer“ zu sehen. Bis zum 11. Mai werden Radierungen und Zeichnungen unter anderem von Rembrandt, Goya und Toulouse-Lautrec gezeigt.
|
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Um eine anregende, sachliche und für alle Parteien angenehme Diskussion auf www.weser-kurier.de sowie auf Facebook zu ermöglichen, haben wir folgende Richtlinien entwickelt, um deren Einhaltung wir Sie bitten möchten.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Das Leben ist schön. Aber es bietet auch viele Dinge, über die man sich herrlich aufregen kann. Findet unser Kolumnist Michael Rabba. Und deshalb heißt es bei ihm immer mal wieder: "Rabba regt sich auf".
Multikulturisten sind Diskussionsverweigerer. Warum? Weil sie selber ...