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Die Bundesstraße 51 soll ausgebaut werden. Was ist Ihre Position dazu?

Markus Tönnishoff 08.09.2016 0 Kommentare

Christoph Lanzendörfer (SPD): Wir haben bereits sehr frühzeitig gesagt: Nein zur 2-plus-1-Lösung! Der eigentliche Beweggrund ist die Beschleunigung der mittleren Reisegeschwindigkeit zwischen Diepholz und Bremen um sieben Minuten. Dass dafür 500 Bäume gefällt werden, Straßen verlegt und noch weitere Flächen versiegelt werden müssen, ist nicht nachzuvollziehen.

Der geplante Ausbau der Bundesstraße 51 stößt bei den Bassumer Parteien mehrheitlich auf Ablehnung. (Janina Rahn)

Ganz merkwürdig ist es ja, dass zwar einerseits auf Plakaten der Verkehrswacht gegen Raserei geworben wird, andererseits aber genau das Rasen zum Programm erhoben werden soll. Also: Nein!

Hans-Hagen Böhringer (CDU): Die CDU-Bassum steht dieser Frage nicht einstimmig für den genannten Ausbau, es gibt in unserer Fraktion auch kritische Anregungen und Bedenken.

Hermuth Straßburg (Bürger-Block): Uns erscheint der Nutzen dieser Maßnahme zweifelhaft, wenngleich man theoretisch das Oberzentrum Bremen und die Autobahn ein wenig schneller erreichen könnte. Unseres Erachtens überwiegen die Nachteile durch den massiven Eingriff in die Landschaft und einer Neuversiegelung von vielen Tausend Quadratmetern. Zufahrten werden abgehängt, und neue Wege müssen entstehen. Viele Millionen Euro für nur ein kurzes Teilstück der B51 und nur ganz wenige Minuten Zeitvorteil.

Rainer Hartmann (Grüne): Für die B51 sind vier Abschnitte mit insgesamt 5,5 Kilometer Länge geplant, um besser überholen zu können. Wir sehen dadurch jedoch keinen Zugewinn an Sicherheit. Im Gegenteil gibt es eine Reihe von Nachteilen. Erstens: Verbannen landwirtschaftlicher Fahrzeuge auf parallele Wirtschaftswege. Zweitens: Unwiderbringlicher Verbrauch und Versiegelung kostbarer Natur und landwirtschaftlicher Nutzfläche – eine Landschaftsbild prägende Allee zwischen Bassum und Nordwohlde würde zerstört. Drittens: Abschneiden von Anliegern von ihrer Direktzufahrt zur Straße. Viertens: Mutmaßliches Anlocken von noch mehr Verkehr auf die B51, was noch mehr schädliche Emissionen von Lärm, Feinstaub und klimaschädlichen Stickoxiden bedeutet. Wir sehen im Ausbau der B51 keinen nachhaltigen Nutzen, der die irreversiblen Eingriffe in Natur und Umwelt auf dem Gebiet unserer Stadt rechtfertigen würde. Durch Überholverbote, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrsüberwachung gab es zuletzt eine deutliche Reduzierung der Unfallzahlen. Diese Maßnahmen fortzusetzen, erscheint uns sinnvoller, als der radikale Streckenausbau.