
Hoffnung für die Menschen in der afrikanischen Ebola-Region: Die weltweit erste klinische Studie mit einem möglichen Impfstoff gegen die tödliche Virusinfektion stimmt die Forscher zuversichtlich. Infektionsmedizinerin Marylyn Addo zog nun am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) erfreut Zwischenbilanz: „Die vorläufigen Ergebnisse zur Verträglichkeit und Sicherheit sowie zur Immunantwort auf den Impfstoff-Kandidaten sind vielversprechend.“ Alle 158 Teilnehmer hätten nach der Impfung mit dem Stoff „rVSV-ZEBOV“ wirksame Antikörper gegen Ebola entwickelt. Ernste Nebenwirkungen seien nicht aufgetreten.
Die Phase I der Studie läuft seit November 2014 am UKE sowie in Genf, Lamba-réne (Gabun) und Kilifi (Kenia). Bei den Probanden handelt es sich um gesunde Erwachsene, die freiwillig den Impfstoff an sich testen lassen. Marylyn Addo vom Clinical Trial Center North (CTC North) am UKE ist eine der verantwortlichen Autoren der Veröffentlichung der Ergebnisse im „New England Journal of Medicine“.
Nach dem bisher größten Ausbruch von Ebola im vorigen Jahr mit mehr als 10 000 Toten in Westafrika war weltweit fieberhaft an einem Impfstoff geforscht worden. Obwohl die Ansteckungszahlen zuletzt gesunken sind, sei der Kampf längst nicht gewonnen, warnte UKE-Vorstandschef Burkhard Göke.
Nach wie vor werde ein Impfstoff dringend benötigt, da weitere Ausbrüche nicht ausgeschlossen werden könnten. Ansgar W. Lohse, Direktor der I. Medizinischen Klinik am UKE, lobte: „Noch nie hat es eine so schnelle Impfstoffentwicklung gegeben wie im Falle von Ebola.”
Laut den Wissenschaftlern handelt es sich bei „rVSV-ZEBOV“ um ein abgeschwächtes, gentechnisch verändertes Tiervirus, das ein Oberflächenprotein des Ebola-Virus trägt. Die 158 Probanden an den vier Standorten hatten ansteigend hohe Dosen der Substanz erhalten. Am CTC North seien die Testpersonen danach jeweils drei bis fünf Tage unter stationärer Beobachtung geblieben. Anschließend wurden sie ambulant engmaschig nachuntersucht. Addo: „Das Engagement der Probanden war sehr groß, viele haben sich schon deutlich vor Beginn der Studie freiwillig gemeldet. Das hat uns unsere Arbeit sehr erleichtert und zum Erfolg der Studie beigetragen.“
Mit den Zwischenergebnissen sind die Forscher zufrieden. „Der neue Impfstoff hat das Potenzial, auch bei dramatischen Ebola-Ausbrüchen wie dem aktuellen eingesetzt zu werden“, sagte Stephan Becker, dessen Labor an der Philipps-Universität Marburg die „Immunantworten“ der Studienteilnehmer untersucht hat.
Die Ergebnisse aus Hamburg und den anderen Orten fließen nun in weitere Studien in Westafrika ein. In Guinea, wo die Epidemie immer noch viele Todesopfer fordert, wird der Impfstoff bereits in einer größeren Studie an 100 000 Kontaktpersonen von Ebola-Patienten getestet.
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