
Es geht um den Bach Billerbeck bei Bokel in der Nähe der Bahnlinie zwischen Bremen und Bremerhaven. Er fließt in die Lune und ist zu großen Teilen begradigt. Für die Renaturierung soll der Bach auf fünf Kilometern ein Kiesbett und Bögen erhalten, sogenannte Mäander. Dazu soll die Billerbeck ausgebaggert werden, sodass auf rund 50 Hektar die einst typische Fluss-Auenlandschaft entstehen könne. So hat es Bremenports-Geschäftsführer Robert Howe beschrieben. 1,2 Millionen Euro soll das Projekt kosten. Damit soll der Bach wieder zu einem besseren Lebensraum werden für Aale, Neunaugen und Meerforellen. Die Fische kommen hier bereits vereinzelt vor.
3000 Kubikmeter des Bodenaushubs sollen dann für ein weiteres Projekt dienen: Das Material soll auf 500 Metern zu einem Damm aufgeschüttet werden. Ein rund zehn Hektar großer Polder werde damit geschaffen. Langfristig soll hier ein Hochmoor mit Torfmoosen entstehen, da Moore der Luft Kohlendioxid entziehen und damit zur Umwelt beitragen. Das alles passiert aber erst dann, wenn das juristische Okay kommt für den OTB. Weil in dem Gebiet in Bremerhaven, in dem der Schwerlasthafen für die Windkraft-Industrie gebaut werden soll, nicht genügend Flächen zur Verfügung stehen als Projekte für den Naturausgleich, wollen die Planer von Bremenports die Weser-Nebenflüsse von Geeste bis Lune bis in die Quellgebiete einbeziehen und ökologisch aufwerten.
Hier erhält die Hafengesellschaft Bremenports auch Lob vom Bremer Geschäftsführer des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND), Martin Rode: „Unabhängig vom Offshore-Terminal Bremerhaven handelt es sich bei dieser Billerbeck-Renaturierung um ein gutes Projekt.“ Doch das ändert nichts an der grundsätzlichen Einstellung des BUND zum OTB. Das Bundesverwaltungsgericht hatte im vergangenen Jahr einen Baustopp bezüglich des OTB verhängt und damit einer Klage des BUND stattgegeben. Die Naturschutzorganisation hält den Hafen für überflüssig und kritisiert die schwerwiegenden Eingriffe in die Natur und die Landschaft. Für den 28. Februar, einen Tag nach Rosenmontag, hat das Gericht einen weiteren Anhörungstermin angesetzt.
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