
Bei der Jahreshauptversammlung des DHB-Netzwerks gab es Grund zum Feiern: Das DHB-Netzwerk Bremen-Nord feierte sein 60-jähriges Bestehen. Im Rahmen der Feier gab es einen Rückblick auf die Geschichte des DHB-Netzwerks: In den Kriegs- und Nachkriegsjahren Anfang des letzten Jahrhunderts entstanden überall in Deutschland Frauenvereine. Die Not war groß und Suppenküchen und Kleiderkammern waren sehr gefragt. Außerdem stellte man fest, dass Hauspersonal keine Lobby hatte, um seine Rechte durchzusetzen. Der Deutsche Hausfrauenbund wurde im Jahr 1915 in Berlin gegründet. Schon 1917 wurde daraus der „Verband Deutscher Hausfrauen“ nachdem sich mehrere Vereine angeschlossen hatten. Zusammen konnte man eben mehr erreichen. Der Verband nahm sich zum Beispiel der Hausgehilfinnen an und sorgte durch Ausbildung und Meisterprüfung dafür, dass der Beruf der Hauswirtschaftsmeisterin entstand.
1918 wurde in Vegesack der erste Hausfrauenverein gegründet, und zwar von Luise Holle, die 1864 in Bremerhaven als Luise Meyer geboren wurde und mit dem Pädagogen Dr. Gustav Holle verheiratet war. Sie muss eine sehr engagierte, tatkräftige Frau gewesen sein, die sich für das Leben von Frauen und den Haushalt interessiert. Von 1892 bis 1924 redigierte sie das „Praktische Kochbuch“ von Henriette Davidis, das zur Grundausstattung vieler deutscher Haushalte gehörte. Sie informierte über technische Neuheiten und nützliche Speisen für Kranke, sowie über sinnvolle Resteverwertung und über die Kunst des Wirtschaftens. Aus einem reinen Kochbuch wurde ein Haushaltsbuch. Darüber hinaus schrieb sie weitere Kochbücher. Seit 1918 lebte sie als Witwe in Vegesack. Hier gründete sie den Hausfrauenverein. Sie starb 1936.
Der Landesverband Bremen wurde 1920 gegründet. 1932 war Evelina Trostorff Vorsitzende des Hausfrauenvereins Bremen und des Hausfrauenvereins Vegesack. Gleichzeitig ist sie Bundesvorsitzende. Während der NS-Regierung wurde der „Verband Deutscher Hausfrauen“ in das „Deutsche Frauenwerk“ beziehungsweise in die „NS Frauenschaft“ eingegliedert. 1947 wurde der DHB Bremen neu gegründet. Vegesack folgt neun Jahre später, nämlich 1956, und zwar als Ortsverband Bremen-Nord. Gründerin und erste Vorsitzende bis 1965 war Walburg Tafel. Aus einer Zeitungsnotiz zur 20-jährigen Jubiläumsfeier gehr hervor, dass der Ortsverband bald nach der Gründung bereits 90 und im Jubiläumsjahr 475 Mitglieder hatte. Das steigerte sich bis zu etwa 700 Mitgliedern in den 80-er Jahren.
Neue Mitglieder sind willkommen
Dann ging es zügig bergab. Neuzugänge, vor allem jüngere, werden immer weniger. In den zurückliegenden 60 Jahren hat sich eben vieles verändert. „Die jungen Hausfrauen und Hausmänner sehen fern und gehen ins Internet und sind über Neuerungen schneller und besser informiert als wir. Umso mehr“, so hieß es bei der 60-Jahr-Feier, „können wir uns über viele treue Mitglieder freuen, wie wir eben bei den Ehrungen gesehen haben. Früher haben wir uns ständig dagegen gewehrt, ein ,Vergnügungsverein’ zu sein. Heute wollen wir nicht mehr dagegen ankämpfen, sondern freuen uns, auch weiterhin Anlaufstelle für aufgeschlossene, interessierte Menschen zu sein. Und wenn Veranstaltungen bei Kaffee und Kuchen enden, soll das gut sein.“ Bei der Jahreshauptversammlung mit integrierter 60-Jahr-Feier wurden zahlreiche Haushaltsgeräte aus den Jahren des Anfangs des DHB bis in die Nachkriegszeit gezeigt. „Was dann kam, kennen wir ja selbst“,so die DHB-Mitglieder. Mitarbeiter des Mitmach- und Hauswirtschaftsmuseums „Köksch und Qualm“ zeigten, wie die historischen Geräte benutzt wurden und beantworteten Fragen. „Wie haben wir es doch heute gut“, so das Resümee der Anwesenden. Danach wurde auf das Wohl des DHB-Netzwerks angestoßen – und darauf, dass der Ortsverband Bremen-Nord noch etliche weitere Jubiläen feiern kann.
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