
Bei dem Treffen wollen deutsche und afrikanische Vertreter darüber diskutieren, wie gewaltbereiter Extremismus in Nord- und Ostafrika gemeinsam bekämpft werden kann.
Neben dem ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler wird auch der Afrika-Beauftragte der Bundeskanzlerin, Günter Nooke, erwartet. Nicht weniger hochrangig: Die Liste der Teilnehmer vom afrikanischen Kontinent, darunter die Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union (AU), Nkosazana Dlamini-Zuma, der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan und die Chefklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC), die gebürtige Gambierin Fatou Bensouda. Die UN schicken ihren Sonderbeauftragten für die Verhütung von Völkermord, Adama Dieng, sowie die UN-Sondergesandten für Libyen, Martin Kobler, und Somalia, Michael Keating.
Bevölkerung verdoppelt sich
Dem MSC-Vorsitzenden Wolfgang Ischinger zufolge berge Afrikas „junge und sehr schnell wachsende“ Bevölkerung Chancen, aber auch Risiken. „Sind staatliche und regionale Strukturen darauf vorbereitet, dass sich die Bevölkerung bis 2050 verdoppeln wird? Sind sie es nicht, droht beschleunigter Staatszerfall mit katastrophalen Konsequenzen für Millionen von Menschen", erläutert er.
Ischingers mahnende Worte zielen etwa auf Ruanda. Das Land, das in erster Linie für den Völkermord von 1994 an der Volksgruppe der Tutsi bekannt ist, steht laut Medienberichten derzeit vor einer neuen extremistischen Bedrohung. So sollen Extremisten junge Muslime sowohl für die Al-Shabaab-Miliz als auch für Daesch rekrutieren. Derzeit stünden 17 Ruander vor Gericht, die Jugendliche für den Dschihad rekrutiert haben sollen.
Die Debatten in Addis Abeba könnten auch für Europa und seine Unterstützung bei globalen Friedensmissionen richtungsweisend sein. Erst im Januar weitete der deutsche Bundestag den Bundeswehr-Einsatz in Mali aus. Bis zu 650 deutsche Soldaten sollen im umkämpften Norden des Wüstenstaats dazu beitragen, den Frieden zu wahren. Wegen der Präsenz von Fundamentalisten gilt die Entsendung derzeit als gefährlichster Einsatz der Bundeswehr. „Die Entwicklung Afrikas ist von großer globaler Bedeutung – ganz besonders für den Nachbarn im Norden, Europa“, meint Ischinger.
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