
In Lilienthal werben gleich mehrere Einzelhandelsinitiativen um Kunden. In Borgfeld fehlt ein Zusammenschluss von Geschäftsleuten. Dabei ist gemeinsames Handeln im Wettbewerb mit Anbietern in Lilienthal, Horn und Einkaufszentren auf der grünen Wiese nach einhelliger Meinung wichtig. Im Gespräch ist neuerdings auch die Gründung einer eigenen Werbegemeinschaft. Dies stellte Ortsamtsleiter Gernot Neumann-Mahlkau als Ergebnis eines Arbeitstreffens im Ortsamt fest.
Wie lässt sich der Ortskern aufwerten, welche Hindernisse müssen abgebaut werden und wie können große Veranstaltungen wie Sommer- und Wintermärkte auf der für den Durchgangsverkehr gesperrten Heerstraße für die Besucher und Kunden attraktiver gestaltet werden? Diese und andere Fragen diskutierten auf Einladung des Ortsamtes jetzt nicht nur ansässige Geschäftsleute, sondern auch Vertreter des Borgfelder Bürgervereins und des SC Borgfeld. Für die Politik saß Beiratssprecher Karl-Heinz Bramsiepe am Tisch, mit Uwe Kluge der Chef des Bremer Großmarkts. Grundsätzlichen Gesprächsbedarf hatten alle Beteiligten ausgemacht. Dies umso mehr, weil es in der Vergangenheit auch gelegentliche Unstimmigkeiten innerhalb der Geschäftsleute gegeben hatte (wir berichteten).
An der jetzt tagenden Runde im Ortsamt war auch Rolf Müller, Geschäftsführer eines Elektrofachmarkts an der Heerstraße, beteiligt. Er begrüßt, dass sich die ansässigen Geschäftsleute zusammensetzen und nach gemeinsamen Wegen und Lösungen suchen. Müller hält den Standort und den Mix an Geschäften für grundsätzlich attraktiv. Dazu trägt aus seiner Sicht auch der Wochenmarkt bei, der mittwochs und sonnabends für Laufkundschaft in der Ortsmitte sorge. Gleichwohl gebe es Verbesserungsbedarf – die Parksituation an der für gewöhnlich stark frequentierten Heerstraße sei ein Knackpunkt. Was immer man verbessern wolle, kann man aus Sicht Müllers aber nur in gemeinsamer Anstrengung. „Ich würde auch die Wiederbelebung einer Borgfelder Werbegemeinschaft unterstützen“, so Müller. Eine Kooperation sei wünschenswert, um Interessen des Einzelhandels zu formulieren und am Ende auch um- und durchzusetzen.
Brigitte Kuhnke ist seit acht Jahren mit einem Modefachgeschäft an der Heerstraße ansässig, und auch die Geschäftsfrau hält die Gründung einer Werbegemeinschaft für einen wichtigen und sinnvollen Schritt. „Hier ist noch sehr viel Potenzial“, sagt Kuhnke und weist auf gemeinsame Interessen wie Werbung, Veranstaltungen wie verkaufsoffene Sonntage und sichtbare Hinweise auf die Geschäfte in der Heerstraße hin. Viele Autofahrer führen auf der Borgfelder Allee vorbei und bekämen nichts über die Vielfalt an Geschäften an der Heerstraße mit. Verbessern ließe sich zudem die Gestaltung des Ortskerns. Dies alles könnte in einer Gemeinschaft mit möglichst vielen Mitstreitern besprochen und vorangetrieben werden. „Ich würde eine Werbegemeinschaft begrüßen“, so die Geschäftsfrau.
Unterstützung kam auch von der Ortspolitik. „Wir müssen alle zusammen aufpassen. Der Borgfelder Einzelhandel steht im Wettbewerb mit Lilienthal und dem Horner Mühlenviertel“, gab Beiratssprecher Karl-Heinz Bramsiepe zu bedenken. Wichtig ist aus seiner Sicht, die Attraktivität der Borgfelder Mitte zu steigern und dabei die Anregungen der Geschäftsleute aufzunehmen. Ganz oben steht auch nach Meinung des Beiratssprechers die Verkehrssituation: Die Parkplätze seien nicht kundenfreundlich angeordnet.
Bei der Umgestaltung könnte man laut Bramsiepe externen Sachverstand dazu holen. Entsprechende Entwürfe könnten zum Beispiel Bremer Architekturstudenten in einem Wettbewerb erarbeiten. Dies, so hat der Beiratssprecher auf eine entsprechende Nachfrage in der Hochschule erfahren, wäre zum Sommersemester 2017 realistisch. Bei der Umsetzung und bei notwendigen Gesprächen mit Behörden würde die Ortspolitik ihren Part übernehmen. Auch Bramsiepe hält die Gespräche zur Gründung einer Werbegemeinschaft für einen wichtigen Impuls, der ausgebaut werden sollte.
Einig waren sich die anwesenden Beteiligten nach Auskunft von Ortsamtsleiter Gernot Neumann-Mahlkau, am Sommerfest und dem Wintermarkt als herausgehobene Veranstaltungen festzuhalten. Ziel sei, die ansässigen Geschäfte besser anzubinden und einzubeziehen, was unter anderem mit der Anordnung der Schaustellerstände erreicht werden könnte. Beim Sommerfest soll es zudem einen Bereich mit gehobener Gastronomie geben.
Die Runde will weiter an einer gemeinsamen Ausrichtung arbeiten und hat ein nächstes Treffen vereinbart. Die Zusammenkunft findet am 2. Mai ab 18.30 Uhr im Ortsamt statt. Dazu sind nicht nur die Gewerbetreibenden eingeladen, auch interessierte Privatpersonen können teilnehmen. „Man sollte die Aufbruchstimmung nutzen“, sagte Rolf Müller stellvertretend für die Teilnehmer der ersten Runde. „Es sollte im Interesse aller sein, dass wir unsere sehr positive Gesprächsrunde fortsetzen“, betonte Ortsamtsleiter Neumann-Mahlkau.
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