
Gold, zweimal Silber, Bronze: Die Staffel um Paul Biedermann als Europameister und Überraschungsmann Christian Diener haben den deutschen Beckenschwimmern einen hervorragenden Start in das Schluss-Wochenende der Heim-EM in Berlin beschert. Kurz nach der lautstark umjubelten Bronzemedaille im Turmspringen für Sascha Klein lieferte Rückenschwimmer Diener über 200 Meter mit Silber ein „geiles fettes Rennen“ ab. Noch besser machte es dann die Staffel über 4 x 200 Meter Freistil mit dem herausragenden Schlussschwimmer Biedermann.
Gefeiert wurden die deutschen Staffel-Jungs nach 7:09,00 Minuten – und hatten den eigenen Trainer überrascht. „Nach der Hälfte habe ich maximal mit Platz zwei gerechnet“, erklärte Frank Embacher. Völlig ausgelassen jubelte der Heimtrainer, als Biedermann von Platz drei zum Titel raste.
Mutiges Rennen mit Silber belohnt
Diener hatte zuvor mit letzter Kraft wiederholt noch im Becken die Faust geballt. Nach seinem mutigen Angriff war er fix und fertig. „Nachdem ich angeschlagen habe, sind alle Sterne vom Himmel gefallen“, erklärte der 21-Jährige nach der persönlichen Bestzeit von 1:57,16 Minuten über die 200 Meter. „So ein geiles Gefühl. Ich wollte hier unbedingt eine Medaille gewinnen, sonst wäre ich hier nicht weggegangen.“
Dagegen fehlten Steffen Deibler über 100 Meter Schmetterling als Fünfter trotz lautstarker Unterstützung von den Rängen neun Hundertstelsekunden auf Bronze. Olympia-Vierter, WM-Vierter, und auch bei der EM wurde es beim Sieg von Konrad Czerniak (Polen/51,38) nichts mit der ersten internationalen Medaille bei einem Langbahn-Rennen. „Ich habe alles versucht, aber war nicht schnell genug“, sagte der Kurzbahn-Weltrekordler nach 52,01 Sekunden. „Die Stimmung war geil, aber das Ergebnis ist nicht das, was ich mir erhofft habe.“ Bruder Markus feuerte mit nacktem Oberkörper an, das deutsche Team hielt eine Deutschland-Fahne hoch. Doch beim Anschlag lag Steffen Deibler auf Rang fünf.
Deibler blieb also hinter seinen Möglichkeiten, dagegen stellte Isabelle Härle in 16:17,55 Minuten eine persönliche Bestzeit über 1500 Meter Freistil auf. In den Medaillenkampf konnte die Freiwasser-Europameisterin damit aber nicht eingreifen. Der Titel ging an die Spanierin Mireia Belmonte in 15:57,29 Minuten.
Medaillenchancen am Sonntag
Die deutschen Schwimmer wollen am Sonntag mit Dorothea Brandt und Franziska Hentke nachlegen. Brandt qualifizierte sich gleich für zwei Finals. Über 50 Meter Brust legte die Essenerin in 30,79 Sekunden die drittbeste Zeit hin, über 50 Meter Freistil war sie in 24,60 Sekunden die Viertbeste. Sicher weiter kam auch Franziska Hentke über 200 Meter Schmetterling in 2:09,03 Minuten und war damit Sechstbeste beider Halbfinale-Läufe. Caroline Ruhnau schied dagegen in 31,79 über die 50 Meter Brust aus.
Dazu steht bei den Wasserspringern die Damen-Entscheidung vom Drei-Meter-Brett an. Titelverteidigerin Tina Punzel hofft auf eine weitere Medaille nach Synchron-Silber. Mit Nora Subschinki musste sie sich nur den italienischen Seriensiegern Tania Cagnotto und Francesca Dallapè geschlagen geben. Turmspringer Sascha Klein holte am Sonnabend Bronze mit 530,90 Punkte. Patrick Hausding landete mit 515,40 Zählern auf Rang vier. „Ich gönne Sascha auf jeden Fall die Bronzemedaille. Es war durchweg eine super EM“, sagte Hausding trotz der verpassten fünften Medaille in Berlin.
Nach zehn Wettbewerben haben die deutschen Wasserspringer neun Medaillen auf dem Konto. „Der Fleiß der letzten Jahre wurde belohnt“, sagte Wassersprung-Bundestrainer Lutz Buschkow. Die Bilanz sei „sehr gut“.
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