
Den Abschluss ihrer Tournee durch die Landkreise Diepholz und Nienburg machte Daisy Gräfin von Armin Ende März im Gasthaus Thöle in Dedendorf, um ihre Autobiografie vorzustellen. Eingeladen hatte der Landfrauenverein Hoya anlässlich der Jahreshauptversammlung.
Die 55-jährige Gräfin wuchs auf in Sage im Oldenburger Land. Ihre Eltern, vertrieben aus Schlesien und Mecklenburg, hielten stets die Erinnerung an ihre Heimat lebendig. Zur „Gräfin” wurde die gelernte Buchhändlerin erst, als sie Michael Graf von Arnim heiratete. Die Familie ihres Ehemanns wurde ebenfalls in den letzten Kriegstagen von ihrem Schloss in Boitzenburg in der Uckermark vertrieben. Nach dem Mauerfall begannen die Arnims, die alte Heimat der Familie zu ihrer neuen Heimat zu machen. So wurde der Mauerfall ein persönlich einschneidendes Erlebnis und ein Aufbruch.
Die oft als „Apfelgräfin“ bezeichnete Autorin erklärte, es sei schon immer ihr Traum gewesen ein Buch zu schreiben, dabei habe sie aber eher an einen Liebesroman gedacht. In ihren Memoiren habe sie nun ihr Leben verbunden mit einer Liebesgeschichte. Und es sei nicht nur „eine“ Liebesgeschichte sondern gleich vier, denn ihr Buch widme sich Gott, ihrem Ehemann, der Uckermark und den Menschen in der Uckermark. „Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen“, dieser Spruch aus den Römerbriefen habe ihr Leben geprägt und das nicht nur, weil sie aus einem bekennenden Elternhaus käme und ihr Vater noch im Alter von 60 Jahren den Beruf es Pastors ergriffen habe, sondern weil Gott ihr in allen Phasen ihres Lebens ein verlässlicher Partner gewesen sei.
Nach Öffnung der Grenze im Jahre 1989 sei es ihr ein Bedürfnis gewesen den Osten zu erkunden. 1995 hätten sie sich dann entschlossen, in der Uckermark ein neues Leben zu beginnen. Die Einwohner des kleinen Ortes Lichtenhain seien neugierig, aber reserviert gewesen. Als Menschen aus dem Westen, darüber hinaus noch adelig und unternehmerisch tätig, seien sie bei Ankunft in der Uckermark skeptisch beäugt worden. Mehrere unternehmerische Ideen wie der Verkauf von Feldsteinen oder Mistelzweigen habe sie verworfen. Erst im Herbst 2000 sei ihr auf einer Autofahrt die Idee für die Vermarktung der Äpfel gekommen: „Wie ein Teppich lagen die tiefroten und saftiggrünen Äpfel dort, knackten und krachten, als ich mit dem Auto darüber fuhr. Ich habe angehalten und mir einen Prinzenapfel aufgesucht und dann wusste ich: Gott hat mir die Äpfel vor die Füße gelegt.“
Die Gräfin berichtet von der ersten Apfelpresse, von Vermarktungsversuchen, der Lebensmittelüberwachung, aber auch von ihrer Herzensangelegenheit, Arbeitsplätze in der Uckermark zu schaffen. Energiegeladen und optimistisch schaut sie in die Zukunft. Die Gräfin beendete den Vortrag mit Hinweisen auf die Montagsgebete, die es erst ermöglicht hätten, in Freiheit zu leben. Und für diese Freiheit die Verantwortung zu übernehmen, sei eine große Aufgabe.
Im September unternimmt der Landfrauenverein Hoya ein mehrtägige Reise in die Uckermark mit einem Besuch bei der Apfelgräfin. Einige Plätze sind noch frei, Informationen dazu hält die VGH Hoya bereit.
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