
Was für ein Finale! Im Kreispokal-Endspiel war es letztlich ein Geniestreich von Jelle Gresens, der den Bremen-Liga-Handballern der SG Findorff mit der letzten Aktion und bereits nach Ablauf der regulären Spielzeit den 26:25 (12:13)-Sieg über den Klassengefährten TV Lilienthal und damit den Pokalsieg brachte. Mann des Tages war Jelle Gresens. Der Goalgetter traf insgesamt neunmal und zauberte zudem den Ball mit einem Freiwurf in der allerletzten Aktion des Spiels zum umjubelten Sieg in die Maschen.
Wie schon im Halbfinale ging es erneut hin und her: Bis zum 3:3 lagen beide Teams gleichauf. Von Beginn machte sich jedoch bei den Findorffern die Nervosität deutlich bemerkbar. Die zahlreichen technischen Fehler der Hausherren nutzte Lilienthal zur 5:3-Führung.
Nun kam die SG wieder besser in die Spur und legte mit vier Treffern in Folge das 7:5 vor. Über die meiste Zeit des ersten Spielabschnitts hatten die Findorffer die Gäste im Griff und führten auch kurz vor der Halbzeit mit 12:10. Unkonzentriertheiten im Abschluss ließen den TVL jedoch den Spieß wieder umdrehen und plötzlich stand es 12:13 zur Pause.
Nach dem Wechsel legten die Gastgeber bis zur Mitte der zweiten Hälfte stets vor, ohne den Sack zumachen zu können. Das Finale blieb so äußerst spannend. Und die letzten Minuten waren dann nichts mehr für schwache Nerven: Nach mehreren eklatanten Abwehrfehlern geriet die SG zehn Minuten vor Schluss wieder mit zwei Toren in Rückstand.
Schürmann mit Cut ins Krankenhaus
Mit eisernem Willen mobilisierten die Findorffer noch einmal alle Kräfte. Tobias Schürmann erzielte in der letzten Spielminute das 25:24. Noch 30 Sekunden waren zu spielen, als Lilienthal im Gegenzug durchspielte und ein Gegenspieler über den Kopf von Schürmann durchzog. Der Ball schlug im SG-Gehäuse ein, nachdem der Wurfarm des Schützen den Findorffer unglücklich am Auge getroffen hatte. Schürmann musste mit einem tiefen Cut ins Krankenhaus gebracht werden.
Auch der Schock saß bei den Findorffern allerdings tief, sodass die Füchse den letzten Angriff des Spieles nicht mehr direkt nutzen konnten. Lediglich ein Freiwurf sprang heraus, bevor die Spielzeit abgelaufen war und der Schlusspfiff vom Schiedsgericht ertönte.
Und nun kam der Moment von Jelle Gresens. Der Haupttorschütze des Spieles hatte bis dato schon achtmal getroffen und nahm sich den Ball zum letzten Wurf der Regelspielzeit. Als jeder mit der gerechten Verlängerung rechnete, knickte der Schütze plötzlich und unerwartet gegen die sechsköpfige Mauer ab und überraschte den Lilienthaler Torwart mit einem gekonnten Wurf an der Mauer vorbei in die lange Ecke. Die Halle stand jetzt dermnaßen Kopf, dass selbst die Übergabe der Schale an die übe
rglücklichen Pokalsieger im Jubel unterging.
SG Findorff: Ahrens, Huckschlag; Kuckat (2), Schürmann (1), Schlobohm (4), Gresens (9/3), Schröder (2), Bertram (5), Baldauf (2), Seeger, Mess, Gieler (1), Claus.
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