Harte Melodien

Mit ihrer düsteren, eigenwilligen Weltsicht hatte die nordirische Band Therapy? eher einen Außenseiterstatus, scharte aber dennoch oder auch gerade deshalb in den vergangenen 26 Jahren eine beachtliche Anhängerschaft um sich. Diese wurde aber über die lange Zeit durchaus auf die Probe gestellt – mit Alben, die nicht unbedingt für Begeisterungsstürme sorgten. Mit ihrer aktuellen Patte „Disquiet“ knüpften sie wieder an alte Zeiten an.

Ende der 80er-Jahre formierte sich die Band Therapy? um den Sänger und Gitarristen Andy Cairns, den Bassisten Michael McKeegan und Schlagzeuger Fyfe Ewing. Nach ihrer ersten erfolgreichen Single „Meat Abstract“ und unter anderem zwei EPs gelang 1994 mit der Platte „Troublegum“ der internationale Durchbruch. Mit schweren Metal-Riffs sowie melodiösen, euphorischen und gleichsam düsteren Sounds lässt sich das Werk Genre übergreifend einordnen – in Metal, Indie und Punk. Ende der 90er-Jahre lief es dann nicht mehr so rund für die Band. Besetzungswechsel, die Pleite des Labels und durchwachsene Kritiken ließen die Gruppe aber nicht aufgeben.

In diesem Jahr ist mit „Disquiet“ ihr 14. Studioalbum erschienen. Damit knüpfen sie musikalisch an „Troublegum“ an, was der Band, die heute aus Cairns, McKeegan und dem Schlagzeuger Neil Cooper besteht, prompt positive Kritiken einbringt. „Wir wollten wieder ein bisschen mehr hymnisch schreiben“, erklärt Cairns die Rückbesinnung, die aber keine Kopie des Erfolgsalbums ist. Er betont: „Es wäre schwachsinnig gewesen, wenn wir versucht hätten, ‚Troublegum‘ neu zu erstellen, denn das war eine andere Zeit und ein anderes Band-Line-up.“

Therapy? treten am Sonntag, 15. November, ab 20 Uhr im Aladin auf.