
Seit 50 Jahren gibt es die Schule in der Philipp-Reis-Straße. Nunmehr wurde dieser Geburtstag gebührend gefeiert in einem würdigen Rahmen: mit einer eigens gegründeten Schulband, einem selbst komponierten Schullied und einer lebendigen Zeitleiste unter Beteiligung aller Schüler. Es gab Grußworte der Bildungs-senatorin Eva Quante-Brandt und weitere Festansprachen,
Eigentlich war das Jubiläum der Philipp-Reis-Schule schon am 22. Januar gewesen. „Aber im Sommer feiert es sich besser“, so die Schulleiterin Gudrun Stuck bei ihrer Begrüßung der Gäste. Und die waren zahlreich erschienen – von der Senatorin für Bildung, Eva Quante-Brandt, über die „Kops“, die Kontakt-Polizisten des Horner Reviers, bis hin zu Pastor Martin Warecke von der benachbarten Andreas-Gemeinde. Auch zahlreiche Ehemalige waren gekommen, mit Hanna Henn und Etta Pühn sogar zwei Lehrerinnen der „ersten Stunde“ und natürlich Eltern, Elternvertreter und Großeltern.
Einen kleinen Rückblick hielt Bildungs-senatorin Eva Quante-Brandt. Im ersten Bauabschnitt sei 1964 der Gansberg-Pavillon errichtet worden. Damals kamen die Schüler aus Oberneuland. Bald war die Schule zu klein. Ein zweiter Pavillon und eine Turnhalle wurden errichtet für die damals 700 Schüler. 1977 kam die Sonderschule dazu, und es arbeiteten zwei Kollegien unter einem Dach. Was damals „Kooperation“ hieß, wurde zur heutigen „Inklusion“ an der zwischenzeitlich komplett sanierten Schule.
Die langjährige Zusammenarbeit sei „ein Vorbild, wie man Inklusion führen kann mit Herz und Verstand“, so die Senatorin. „Diese Schule hat von Anfang an Wert darauf gelegt, dass die Kinder immer an Entscheidungen – auch auf dem Schulgelände – beteiligt wurden. Das bedeutet auch, Demokratie von Anfang an zuzulassen“, erklärte sie.

Lob gab es auch für das Miteinander von Schule, Eltern und Hortkollegen sowie den Ressorts Bildung und Soziales. Eva Quante-Brandt, die zum Schluss einen Scheck an die Schulleiterin Gudrun Stuck übergab, resümierte: „Das ist eine tolle Schule. Eine Schule, die lebt.“ Und wie! So wurde eine neue Spiellandschaft auf dem Schulhof geschaffen und ein grünes Klassenzimmer gerade fertiggestellt, wie Gudrun Stuck berichtete.
Der Dank der Schulleiterin galt dabei der Kollegin Ariane Stadler für die Organisation und Planung, aber auch allen weiteren Helfern, die sich mehr als zwei Jahre lang für die Planung des Festes engagiert hatten. „Wir haben mit dem Hundertjährigen Kalender für das Wetter bis zur WM alles geplant“, so die Schulleiterin augenzwinkernd. Und an die Schüler gerichtet: „Liebe Kinder, ihr seid noch klein, aber diesen Tag werdet auch ihr nie vergessen.“
Mit der Einrichtung der Förderzentren habe sich viel verändert an der Schule. Es habe nicht nur Befürworter gegeben, so die Schulleiterin im Rückblick. „Nachhaltigkeit und gute Zusammenarbeit mit den Eltern sind Eckpunkte, die unseren Weg weiter begleiten werden.“ Zugleich wandte sie sich an die Senatorin. „Wir brauchen mehr finanzielle und personelle Unterstützung.“ Dieser Bitte schloss sich auch Elternsprecher Marc Lampe an: „Denn die Schule nimmt einen immer größeren Teil im Kinderleben ein.“
Und eben diese Kinder rahmten die Feierstunde mit einem bunten Programm ein. Da wurden den Besuchern gebastelte Kraniche geschenkt, die die Wahrzeichen der Schule sind und für Glück und Erfolg stehen. Da wurde von der vor zwei Monaten gegründeten Schulband unter anderem das von Paul Wietschel, Tilia Främbs, Joris und Inkeri Leimbach (Text) und Joris und Oliver Leimbach (Musik) geschaffene Schullied „Wir sind die Schule Philipp Reis“ vorgetragen.
Da wurde auch mit viel Hingabe in der Geschichte gestöbert und von allen Klassen ein bunter Reigen von Ereignissen der zurückliegenden 50 Jahre aufgezeigt und zum Schluss zu einem Büfett mit Snacks der 60er-Jahre geladen.
Tja, und trotz toller Mitarbeit hieß es für die Schüler am Ende dieses Schultages „nachsitzen“, denn das Programm dauerte doch ein wenig länger als der normale Schultag. Aber an dieser Schule scheint selbst das Nachsitzen Spaß zu machen.
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