
Am Montag legte Guterres in New York seinen Amtseid ab.
Mit der Wahl des 67-Jährigen setzen die Mitglieder der Vereinten Nationen klare Zeichen: Sie vertrauen den wichtigsten UN-Posten einem erfahrenen Politprofi an. Sie wollen inmitten der schlimmsten Vertriebenenkrise seit dem Zweiten Weltkrieg einen Fachmann für die komplexen Flüchtlingsfragen an der UN-Spitze sehen. Und sie demonstrieren seltene Einigkeit. Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin nannte die Nominierung von Guterres „historisch“, und Samantha Power, die US-Botschafterin bei den UN unterstrich, die Großmächte stünden uneingeschränkt hinter der Wahl.
Guterres, ehemaliger Präsident der Sozialistischen Internationale, wird den Südkoreaner Ban Ki Moon ablösen. Seine Amtszeit beträgt fünf Jahre, mit Option auf eine Wiederwahl. Er wird ein schweres Erbe antreten. Die Vereinten Nationen konnten in den vergangenen Jahren ihrer wichtigsten Aufgabe, Stabilität und Frieden in die Welt zu bringen, nicht gerecht werden. Terroristen verüben wie gerade in Istanbul und Kairo schreckliche Massaker. Blutige Konflikte erschüttern ganze Regionen und machen immer mehr Menschen zu Opfern. Die Hilflosigkeit der UN manifestiert sich vor allem in Syrien – ein Krieg, der trotz jahrelanger Friedensbemühungen der Weltorganisation Hunderttausende Todesopfer fordert. Syrien wird ganz oben auf der Agenda des neuen UN-Generalsekretärs stehen.
Über eigentliche politische Macht wird aber auch der Generalsekretär Guterres nicht verfügen, er kann aber durch Appelle die Politiker und die Weltöffentlichkeit aufrütteln. Der praktizierende Katholik scheint für diese Aufgabe allerdings gut geeignet zu sein: Der studierte Elektrotechniker gilt als hervorragender Redner, der die UN-Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch fließend beherrscht. Und er hat sich als geschickter Stratege bewährt, der seine Ziele beharrlich verfolgt. „Guterres ist eine sehr gute Wahl, er kennt sich in den Vereinten Nationen bestens aus und ist mit den Toppolitikern der Welt vernetzt“, kommentierte ein hoher UN-Funktionär die Wahl.
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