
Astronomen haben nach eigenen Angaben zum ersten Mal eine genauere Vorstellung vom Innern eines Asteroiden gewonnen. Der Himmelskörper namens Itokawa, der knapp 600 Meter lang ist und regelmäßig in Erdnähe auftaucht, könnte demnach das Ergebnis einer Kollision zweier Brocken sein – einer davon hart wie Granit, der andere eher eine Art Sandhaufen. Die Wissenschaftler ziehen ihre Schlüsse aus der beschleunigten Rotation des Asteroiden.
Um etwa 45 Millisekunden verkürzt sich die Zeit für eine vollständige Rotation von Itokawa binnen eines Jahres. Um diesen winzigen Zeitunterschied aufzuspüren, seien zehn Datensätze aus den Jahren 2001 bis 2013 nötig gewesen, teilt das an der Studie beteiligte Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen mit. An insgesamt acht Teleskopen in den USA, Spanien und Chile seien in dieser Zeit Helligkeitsänderungen des Asteroiden aufgezeichnet worden. Die Daten seien mit theoretischen Arbeiten über die Wärmeabstrahlung von Asteroiden kombiniert worden. An der im Fachjournal „Astronomy & Astrophysics“ veröffentlichten Studie waren unter anderem auch die Europäische Südsternwarte (ESO) und die Universität Kent (Großbritannien) beteiligt.
Bei kleinen, unregelmäßig geformten Körpern könne sich die Rotation durch den Einfluss der Sonne verändern, erläutern die Forscher. Sie absorbierten Lichtteilchen, sogenannte Photonen – mit der Folge, dass Wärme an die Umgebung abgegeben werde. Wegen der unregelmäßigen Form passiere dies an verschiedenen Stellen unterschiedlich stark. Das Ergebnis sei ein winziges, andauerndes Drehmoment.
Die Daten lassen darauf schließen, dass der kleinere Knubbel von Itokawa eine Dichte von rund 2850 Kilogramm pro Kubikmeter hat, was etwa der von Granit entspricht. Der größere Teil weist hingegen eine Dichte von nur 1750 Kilogramm pro Kubikmeter auf. Das sei mit dicht gepacktem Sand vergleichbar, erläutern die Forscher. Itokawa war 2005 von der japanischen Raumsonde „Hayabusa“ genau vermessen worden.
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