
So lauteten Meldungen aus Branchenblättern in Hollywood. Wann die Dreharbeiten beginnen werden, steht indes immer noch nicht fest. Den allerersten Entwurf für ein Drehbuch zu „Marita“ gibt es allerdings schon, verfasst von Eric Warren Singer („American Hustle“).
Genug Stoff wird das Leben von Marita Lorenz, der 1939 in Bremen geborenen Kapitänstochter, Singer mit Sicherheit geboten haben, vielleicht sogar zu viel. Denn Lorenz ist so berühmt wie berüchtigt: Sie war eine Zeit lang die Geliebte Fidel Castros. Sie lernte ihn kennen, als sie 20 Jahre alt war; da hatte der Commandante sich frisch ins Amt geputscht. Lorenz fuhr auf einem Schiff ihres Vaters mit und ging in Kuba an Land. Und dann hat es, nach ihrer Darstellung, zoom gemacht.
Man muss, wenn man Lorenz‘ Geschichte erzählt, stets betonen, dass es sich um ihre Version der Dinge handelt, denn in ihrer Biografie wimmelt es vor Unwahrschein-lichkeiten und Vielleicht-Flunkereien. Die Fidel-Episode geht bei ihr weiter: Eine Zeit lang waren der Commandante und sie ein Paar, dann allerdings zwang er sie zu einer Abtreibung, und die junge Frau verließ Kuba in Richtung USA. Dort sei sie von der CIA angeworben worden und habe Kontakt zur zwielichtigen „Internationalen Anti-Kommunistischen Brigade“ gehabt. Sie habe mit dem Auftrag auf die Zuckerrohrinsel zurückkehren sollen, ihren Ex-Geliebten zu vergiften. Der Anschlag schlug fehl, angeblich, weil Marita dann doch Skrupel plagten.
Ins bürgerliche Leben ist Marita Lorenz nie wieder zurückgekehrt. Sie sei Zeugin des Attentats auf John F. Kennedy gewesen, habe Kontakt zu Jack Ruby und Lee Harvey Oswald gehabt, behauptet sie – und widerspricht damit vielen anderen Zeugen. Lorenz war mit dem im Exil lebenden venezolanischen Diktator Marcos Pérez Jimenez verheiratet, der ihr fünf Millionen Dollar vererbt haben soll. Sie habe für das FBI Diplomaten ausgespäht, und auch auf der Gehaltsliste der CIA will sie weiterhin gestanden haben.
Der Bremer Filmemacher Wilfried Huismanns stöberte Marita Lorenz Ende der 1990er-Jahre in New York auf und drehte den Dokumentarfilm „Lieber Fidel – Maritas Geschichte“ über sie. Die Uraufführung des Films fand im Herbst 2000 im Schauburg-Kino statt. Damals sagte sie über ihre Affäre mit Fidel Castro: „Es war schön, auch wenn er mein Leben versaut hat.“ Heute lebt Marita Lorenz im US-Bundesstaat Maryland. Der Hollywoodfilm über sie soll Ende 2017 in die Kinos kommen.
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