
Im kleinen Restaurant Mi Casa in Hemelingen ist die Zeit stehen geblieben. Und zwar im positiven wie im negativen Sinne.
Auf der einen Seite folgte die Innengestaltung den Moden vergangener Jahrzehnte. So sind an einer Stelle Bruchstücke von Steinen in dick aufgetragenem Putz eingearbeitet. Aber das ist Geschmackssache. Ansonsten ist das Lokal eher schlicht eingerichtet. Der Gast sitzt Gast nicht beengt, was wiederum zum Wohlgefühl beiträgt.
Positiv auch: Die Preise für den Mittagstisch wurden seit 13 Jahren nur unwesentlich erhöht. Und, was ganz wichtig ist: Die Qualität ist immer noch so hervorragend wie damals, als das Mi Casa in dieser Rubrik schon einmal mit Bestnoten abgeschnitten hat. Diesem guten Urteil kann ich mich nach einem Besuch mit einer Begleiterin nur anschließen. Im Mi Casa isst man günstig und ausgezeichnet, auch wenn es nicht die ganz besonders exquisite Küche ist.
Als wir das Mi Casa betreten, sitzen einige Gäste vor dampfenden Auflaufformen. Einige Tische sind noch nicht abgeräumt, und der Zettel für den Mittagstisch (es gibt im ganzen Restaurant nur einen einzigen) ist befleckt, was Kellner und Koch in Personalunion zu entschuldigen bitten. Ansonsten ist das Lokal sauber. Die Bedienung ist korrekt, aber nicht mehr.
Auf der Mittagskarte stehen vier Gerichte. Putengulasch mit Reis (6 Euro), ein Nudelgericht Al Capone (5,50 Euro), eine Pizza Capricciosa (5,50 Euro) und ein vegetarischer Auflauf mit frischem Gemüse (5,50 Euro). Meine Begleiterin bestellt Gulasch, ich das Al Capone. Während wir warten, können wir den Koch am Tresen bei der Zubereitung der Speisen beobachten. Hier wird alles frisch geschnitten und gebraten. Schließlich stehen nach einer angemessenen Weile die Gerichte vor uns. Beide sehen überaus appetitlich aus.
Mein Nudelgericht Al Capone besteht aus Röhrennudeln, viel Brokkoli, frischen Champignons, Erbsen und Schafskäse in Tomaten-Sahnesoße. Die Nudeln sind perfekt gekocht, nicht zu hart und nicht zu weich. Der Brokkoli und die Pilze haben auch noch Biss und könnten nicht besser zubereitet sein. Hier beweist der Koch ein gutes Gefühl für die Kochkunst. Die Sahnesoße ist um ein wunderbares Tomatenaroma, den eingerührten Schafskäse und eine leichte Note mediterraner Gewürze bereichert. Einmalig, wie ich finde. Als schlichtes Mittagessen könnte das Al Capone für mich nicht besser zubereitet sein.
Dies gilt auch für das Putengulasch. Körniger Reis und ein frischer Salat bereichern das Gulasch. Das Fleisch ist weich, aber wie so oft bei Pute etwas trocken und geschmacklos. Ein Gedicht sind die Currysoße und das knackige Gemüse: Lauch, Zwiebeln, Paprika, Erbsen und Pilze.
Mi Casa, Föhrenstraße 55, 28207 Bremen, Telefon 45 13 14. Getränkepreise: Kaffee 1,70 Euro, Wasser (0,2 l) 1,60 Euro, Softdrinks (0,2 l) 1,70 Euro, Bier (0,33 l) 2,40 Euro, Wein (0,2 l) ab 3,50 Euro.
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die seute deern wurde schon lange vorher 'abgewrackt'.
was jetzt kommt, ist leichenfledderei.