
Er wird zwar erst im Wintersemester als neuer Dozent an der Hochschule für Künste (HfK) erwartet, aber Ralf Hesse hat bereits jetzt für einen gelungenen Einstand gesorgt: Beim HfK-Konzert im Sendesaal wurde das von ihm komponierte Konzert für Jazz-Ensemble und Orchester aufgeführt, bei dem Hesse gleich als Jazztrompeter fungierte. Schon die breit angelegte, romantisch anmutende Streicher-Einleitung ließ erahnen, dass sich das Werk in eher bekannten harmonischen Gleisen bewegt. Vor allem der Mittelsatz Adagio vermittelte in einem überaus melodischen Trompetenmotiv, das auch von Saxofon und Sologeige gefühlvoll variierend aufgenommen wurde, das Gefühl von Wehmut und grenzenloser Weite. Die Ecksätze überraschten mit interessanten Wendungen, dosierten thematischen Brüchen und einem Wechselspiel der teils improvisierenden Solisten des Jazz-Ensembles zu unaggressiv pulsierenden Metren. Schade nur, dass manche solistische Partie dieses reizvollen Werkes im üppigen Klangteppich des Orchesters nicht ganz ausreichend in den Vordergrund rückte. Jazz und Barock in Kombination? Warum nicht! Telemanns Doppelkonzert e-Moll für Altblockflöte und Querflöte, solistisch besetzt mit den HfK-Dozenten Han Tol und Harrie Starreveld, hatte eingangs mit feinstnuancierter Intonation und unaufdringlichem, dennoch substanzvollem instrumentellem Strahlglanz begeistert. Ein mit großer Sensibilität ausgeführtes Largo, bei dem die Solostimmen klangvoll miteinander dialogisierten, verströmte ausgeprägte kammermusikalische Intimität; das finale Presto, bei dem helle Tambourinschellen den Rhythmus unterlegten, war dagegen von tänzerischem Impetus und purer Lebensfreude geprägt.
Mit noch deutlich gesteigerter Verve konnten die Zuhörer das durchweg präzise agierende Hochschulorchester bei Schuberts Sinfonie Nr. 5 erleben. Dirigent Thomas Klug gab recht straffe Tempi vor, die von den jungen Musikern souverän umgesetzt wurden, wenngleich trotz ausgeprägter Akzentuierung manches Melisma, manche Koloratur allzu schnell verhuschte und die Kantabilität des wunderschönen Andante-Satzes durch einen Hauch von Ungeduld etwas eingetrübt schien. Umso spritziger und spannungsreicher wurde der grundlegend optimistische Tonfall der Allegro-Sätze unterstrichen, bei denen das bestens ausbalancierte Orchester mit Elan und dynamischer Wendigkeit sein beachtliches Niveau demonstrierte.
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