
Auf der anderen Seite möchten die meisten Arbeitnehmer ihr Arbeitsleben möglichst schnell beenden. Ein Lebensarbeitskonto würden 52 Prozent nutzen, um möglichst früh in Rente zu gehen.
Es gebe immer noch die Mentalität „möglichst schnell raus“, sagte Max Neufeind, Arbeitsforscher im Bundesarbeitsministerium. Nur zwei Prozent wünschen sich „Auszeiten“ im Beruf. Dabei ist die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz relativ gering. 89 Prozent halten laut Umfrage ihren Arbeitsplatz für sicher, 76 Prozent fühlen sich für die künftige Digitalisierung „gut gerüstet“. Unter den Befragten unter 30 Jahren sind es sogar 85 Prozent.
Zu schaffen macht den Deutschen offensichtlich der Stress. 56 Prozent fühlen sich häufig oder sehr häufig gestresst, Frauen zwischen 25 und 39 Jahren mehr als andere. 71 Prozent sehnen sich danach, mal nichts zu tun. Männer arbeiten pro Woche durchschnittlich 41,2 Stunden, Frauen 33,9 Stunden. Gewünscht wird im Mittel eine 31,3-Stunden-Woche. Die Menschen würden immer noch „durch die Biografien hetzen“, so Andreas Geis, Arbeitsexperte der Körber-Stiftung. Es gebe in jungen Jahren die „Rushhour“ mit Berufsfindung und Familiengründung, der dann später ein langer Ruhestand folgt.
Das Misstrauen in das deutsche Rentensystem ist groß. Nur zwei Prozent glauben, dass die aktuelle Regelung für auskömmliche Renten sorgt. Lediglich 25 Prozent trauen es der Politik zu, das Rentensystem auf eine sichere Grundlage zu stellen. Jeder Zweite (49 Prozent) macht sich Sorgen um sein Auskommen im Alter, Frauen (53 Prozent) mehr als Männer (45 Prozent). 61 Prozent gehen davon aus, dass es der Jugend im Alter schlechter gehen wird.
Es sei ein Fehlschluss, dass die Rentner künftig immer ärmer würden, sagte Axel Börsch-Supan, Rentenexperte am Münchner Max-Planck-Institut für Sozialpolitik. Der Abstand zur Lohnentwicklung werde zwar größer, mehr als 70 Prozent könnten diese Lücke aber mit eigener Vorsorge füllen. Für einen „Krieg der Generationen“ gebe es keinerlei Anzeichen.
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