Rekonstruiertes Mobiliar des am 10. November 1938 in der Pogromnacht zerstörten jüdischen Betraums ist jetzt im Museum Kloster Zeven zu sehen. Bei der Plünderung des Synagogenraums vor 75 Jahren seien die Einrichtungsgegenstände auf dem Marktplatz aufgeschichtet und öffentlich verbrannt worden, heißt es vom Museum.
Aufgrund historischer Fotos und Dokumente rekonstruierten die Schüler des Kivinan-Bildungszentrums in den Jahren 2009/2010 den historischen Betraum und fertigten Möbel und Stoffe. Das Ensemble wird ergänzt durch eine Dokumentation über die jüdischen Familien aus Zeven, ihr Schicksal und die Geschehnisse der Pogromnacht vor 75 Jahren.
Vor drei Jahren wurde diese Ausstellung zum ersten Mal gezeigt. In der Zwischenzeit wanderte das Mobiliar nach Polen, nach Ilawa. Aus diesem Ort mit dem früheren Namen Deutsch-Eylau stammte das ursprüngliche Synagogenmobiliar. 1936 war dort die Synagogengemeinde aufgelöst und waren die Einrichtungsgegenstände nach Zeven gegeben worden. Der Betraum wurde im Hause Neugarten eingerichtet – dies war wahrscheinlich der letzte Synagogenraum, der in Deutschland vor dem Krieg neu geschaffen wurde. Er existierte keine zwei Jahre und wurde am 10. November 1938 zerstört.
Öffnungszeiten: Donnerstag und Sonntag jeweils von 14.30 bis 17.30 Uhr, für Gruppen auch nach Vereinbarung. Weitere Informationen unter Telefon 04281/999800.
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