
Urlaub mit Hund liegt im Trend: Zwischen Sylt und Nordstrand erleben Familien-Wauzis und Edel-Fiffis Ferienabenteuer. Die reichen von Wattwanderungen hin zum Shoppen von Glitzerhalsbändern.
Wenn sich am Roten Kliff die Sonne neigt, bleibt man beim Hundespaziergang am Nordseestrand nicht lange allein. Lila, eine wuschelige Hundedame aus der Stadt, tobt am endlosen Ufer von Sylt mit herbeitrabenden Urlaubsflirts. An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste haben sich viele Hotels und Pensionen auf den Trend eingestellt.
Vor allem in der Nebensaison herrscht an der Nordsee Hundezeit. Dann werden vielerorts Hundestrandgebote und die Leinenpflicht gelockert. „Wir sind eine echteTierinsel“, verspricht Jutta Vielberg vom Sylt-Marketing. Hier wird nicht zuletzt dem Jetset-Hund etwas geboten: von der Wattwanderung für Halter über Hundetaxi, -trainer, Psychologen bis zum Gassiservice. In Haut-Couture-Boutiquen gibt es Glitzerhalsbänder und Sylts Strandkorbmanufaktur Trautmann fertigt auf Bestellung auch Strandkörbe in Hundegröße. Zweimal jährlich locken zudem die Wenningstedter „Hundstage“ mit Sport, Ausflügen und tiermedizinischen Seminaren Hundegäste.
Der Urlaubstag für den Hund von Welt könnte im knallpinken Salon in Tinnum beginnen. Hier wird entfilzt, getrimmt, gewaschen und geschoren. Die Frisörinnen Pamela Lask und Stefanie Jörgensen sind Fachfrauen der Rassestandards und Trendfrisuren. Für den Hingucker an der Promenade gibt es auf Wunsch sogar Strähnchen. Bei allem Schick sprechen auch medizinische Aspekte für den Hundesalon, stellt Jörgensen klar. Bei Verfilzungen drohen Ekzeme und Hautprobleme.
Von der Villa mit Meerblick über Hotels bis hin zu Apartments reichen Sylts haustierfreundliche Unterkünfte – man findet sie zum Beispiel auf www.sylt.de.
Am Hund scheiden sich gern die Urlaubsgeister. Darum gilt an Sylts 13 Hundestränden zwischen 15. März und 31. Oktober Leinenpflicht – in den Norddörfern wird sie gezielt kontrolliert. Ranger wie Stefanie Hausen mit Husky-Mischling Jamiro laufen am Strand Patrouille, achten auf den Naturschutz und ein verträgliches Miteinander der Gäste. „Es geht um Aufklärung und positives Bestärken“, sagt Hausen. Wandern mit Vierbeinern wird in der Saison außerhalb von Hundestränden allein im Flutsaum toleriert. Zum freien Toben stehen eingezäunte Hundewiesen bereit, etwa am Flughafen Westerland. Die Tierpsychologin Stefanie Hausen gilt als versierte Hundetrainerin der Insel.
Unreglementierter erlebt man den Nordseeurlaub mit Hund abseits typischer Schickeriaziele: Auf der Halbinsel Nordstrand ist der einsam gelegene Pharisäer-Hof ganz auf Hundegäste spezialisiert.
Leckerli, Näpfe und Körbchen sind inklusive, Gassi-Service buchbar. Wer gern mit Hundebellen aufwacht und sich nach quirligem Rudelurlaub sehnt, ist dort richtig.
Richtig Hund sein dürfen Gäste auch auf dem Kastanienho“ in Wisch. Im Inland südlich von Husum liegen vier Gästewohnungen in kleinen Häuschen für Selbstversorger im Garten.
Wer von Sylt südwärts fährt, sollte einen Tagesausflug zur Hallig Hooge einplanen. Von Nordstrand und Schlüttsiel bummelt die Adler-Linie ein Stündchen hinaus in eine andere Welt, Hunde fahren kostenfrei. Der Wind pfeift, Schafe blöken, Scharen schnatternder Ringelgänse verschleiern die Sonne beim Spaziergang über die Warften. Die dicht bebauten Hügel lugen allein aus den salzigen Wiesen heraus, wenn mal wieder die Flut vorbei schaut.
Auf der Nachbarinsel Pellworm hat Hündin Lila ihr Eldorado gefunden und fegt am Fahrrad den Deich entlang. Ringsum reicht der Radweg, vorbei am mächtigen Leuchtturm und der Windmühle. Allein Sandstrände sind auf der Insel rar.
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