
Die Gestalt des sagenhaften Königs Arthur inspirierte unzählige Werke in der Literarur und der Musik, darunter auch die sogegannte „Semi-Oper“ von Henry Purcell. Dieses Werk war ursprünglich als Ergänzung zu einem Schauspiel erdacht, indem die Musik die dramatische Handlung kommentiert und emotionell untermalt. Ohne den gesprochenen Text sind freilich die einzelnen Musiksätze schwer einzuordnen, und dies wurde beim Konzert des „B’rock – Belgian Baroque Orchestra Ghent“ unter der Leitung von George Petrou in der Glocke leider ziemlich deutlich. Trotz der über dem Podium projizierten deutschen Texte wusste man eigentlich nicht, wer dort singt, ob beispielsweise der gute Geist Philidel oder Cupido gerade uns beglückt, da die einzelnen Sänger gleich mehrere Partien übernahmen.
Ohne einen verfolgbaren Handlungsablauf zerfiel die Aufführung in eine Kette von kurzen musikalischen Szenen, und dieser Eindruck wurde durch die Darbietung noch verstärkt. Gewiss erwartet niemand bei einer konzertanten Aufführung üppige Bühnenbilder und Kostüme oder Tanzeinlagen; aber dass ein Sänger auf das Podium schreitet, seine Nummer absolviert und dann abtritt, Platz machend für den nächsten Kollegen, der dasselbe tut, war schon recht kommunikationsarm, ja unansehnlich. Die musikalische Leistung entschädigte jedoch dafür, denn man hörte eine wahre „Perlenkette“ von bezaubernden Sätzen. Das Orchester setzte sehr zugespitzte Akzente, besonders in der Sturmszene im V. Akt, und die „Cappella Amsterdam“ bot einen sehr homogenen, in der Dynamik facettenreichen Chorgesang. Bei den fünf Solisten sind vor allem Grace Davidson und Claron McFadden (Sopran) hervorzuheben, die nicht nur im Duett „Shepherd, shepherd, leave decoying“ und im recht erotischen Gesang der Sirenen („Two daughters of this aged“) brillierten, sondern auch im berühmten „Fairest Isle“ (Davidson) oder in Philidels Gesang „Hither this Way“ (McFadden) eine exzellente Gesangskunst boten. Die drei Herren – Clint van der Linde (Kontratenor), Jason Darnell (Tenor) und Konstantin Wolff (Bass-Bariton) – blieben dagegen trotz einwandfreier vokaler Leistung konturenlos, auch wenn die Ernte-Szene im IV. Akt mit dem trunkenen „Vorsänger“ (Jason Darnell) und dem genussvoll grölenden Männerchor ihre Wirkung auch diesmal nicht verfehlte.
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