
Silke Hellwig
zum bundesweiten Blitzmarathon
Selbstverständlich wäre es übereilt, schon nach dem zweiten Blitzmarathon einen Ausblick zu wagen. Aber verführerisch ist es schon: 2014 wurden 10 000 Temposünder mehr ertappt als 2013, wenn es so weiter ginge, wären es in zehn Jahren (je nach Rechenart) mindestens 183 000. Soweit wird es natürlich nicht kommen, aber man darf angesichts der aktuellen Zahlen schon fragen, wie weit es mit der Nachhilfe in Sachen Verkehrssicherheit tatsächlich her ist, wenn mehr Fahrer ertappt werden, nicht etwa weniger. Offensichtlich können empfindliche Strafen auf noch viel unempfindlichere Menschen treffen. Doch selbst, wenn man weniger Temposünder ertappt hätte, darf man bezweifeln, dass die Aktion tatsächlich der Verkehrssicherheit dient. Wer wollte angesichts von Straßenkreuzen und weit verbreiteten Unfallfotos bestreiten, dass eine Autofahrt schlimm enden kann?
Also alles nur Polizei-PR oder Abzocke? Der Staat nimmt fürwahr Millionen ein, aber ganz und gar nicht auf die fiese Tour. Im Gegenteil, die Polizei hat ausdrücklich vor sich selbst gewarnt. Wer nicht zahlen wollte, musste sich nur schlicht an die für alle verbindlichen Regeln halten. Gerade das kommt indes mehr und mehr aus der Mode – ob im Straßenverkehr oder beim Zusammenleben im Mehrparteienhaus. Regeln? Pah! Und so kann man für 2015 wohl doch von einem neuen Verkehrssünder-Rekord ausgehen.
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