
Juni. Wegen des vergleichsweise geringen Abstands benötigt das Licht zur Erde dann lediglich eine Stunde und 15 Minuten. Auch danach bleibt der Abstand zunächst so gering, dass besonders gute Beobachtungsbedingungen herrschen. Ähnlich wie beim Mars schwankt auch beim Saturn die Helligkeit in den Oppositionszeiten, allerdings aus anderen Gründen. Beim Mars liegt die Ursache in der Abweichung seiner Planetenbahn von einer Kreisbahn. Dadurch verändern sich die Entfernungen deutlich. Die Umlaufbahn des Saturn ist hingegen eher kreisförmig. Hier ist es die Stellung der Ringe, die für Helligkeitsschwankungen sorgt. Zurzeit blicken Beobachter auf die Nordhalbkugel des Ringplaneten. Erst im Fernglas mit einer mindestens 40-fachen Vergrößerung kann man auch die Nordseite seiner Ringe betrachten, die dieses Jahr fast maximal geöffnet sind. Einen solch schönen Blick auf das weit geöffnete Ringsystem haben Beobachter mit dem Fernrohr nur alle 15 Jahre. Mehr als 100000 Einzelringe, die aus einer Vielzahl kleiner Eis- und Gesteinsbrocken bestehen, reflektieren Sonnenlicht. Dies trägt dazu bei, dass der Saturn besonders hell wirkt.
Noch glanzvoller erscheint allerdings der Mars. Er hat zwölf Tage vor dem Riesenplaneten in Opposition zur Sonne gestanden und seither nur wenig von seiner Strahlkraft verloren. Damit hilft er bei der Suche nach Gestirnen in seiner Umgebung. Der fahlgelbe Saturn steht links vom Roten Planeten, und der rote Hauptstern im Skorpion, Antares, hält sich Anfang Juni rechts unter dem Ringplaneten auf, später direkt unter ihm. Dieses auffällige Gestirndreieck aus Mars, Saturn und Antares begleitet uns über den Juni hinaus. Da es in den kurzen Sommernächten eine flache Bahn über den Südhorizont zieht, ist zur Betrachtung allerdings ein freier Blick in diese Richtung nötig. Weit rechts von diesem Gestirndreieck bestimmt der Jupiter im Frühlingssternbild Löwe den Abendhimmel. Jupiter und Löwe stehen am Ende der Abenddämmerung im Südwesten und gehen immer früher unter. Der Löwe deutet damit das Ende des Frühlings an.
Der Sommer kündigt sich mit dem Sommersternbild Skorpion und mehr noch mit dem Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Atair an. Diese drei Sterne stehen abends im Osten und bestimmen den Nachthimmel der kommenden Jahreszeit. Sie sind leichter zu finden als die Sterne im Skorpion, weil sie höher über dem Horizont stehen. Am 1. Juni ist die schmale Sichel des abnehmenden Mondes für kurze Zeit in der Morgendämmerung in den Fischen zu sehen. Am 4. ist Neumond. Zwischen dem 10. und 12. passiert der Mond abends den Jupiter. Am 10. steht er rechts unter dem Riesenplaneten, am 11. knapp unter ihm und am 12. als Halbmond links von ihm. In der Nacht vom 16. auf den 17. Juni und den Folgenächten ergänzt unser Trabant das auffällige Gestirndreieck aus Mars, Saturn und Antares zu einer Vierergruppe. Zuerst steht der Mond rechts über dem Mars und dem Gestirndreieck, in der Nacht vom 17. auf den 18. über der Verbindungslinie zwischen Mars und Saturn, in der Folgenacht über dem Saturn und danach links vom Gestirndreieck. Am 20. Juni ist Vollmond im Schlangenträger. Am 31. beendet unser Trabant seinen Monatslauf im Walfisch.
Bis zum Sommeranfang und der Sommersonnenwende am 20. Juni nimmt die Tageslänge von 16 Stunden und 36 Minuten auf 16 Stunden und 57 Minuten zu. Bis zum Monatsende verringert sie sich dann wieder um fünf Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5.05 und 21.41 Uhr und am Monatsende um 5.02 und 21.54 Uhr. Im Juni geht die Sonne in Bremen fast im Nordwesten unter und im Nordosten auf und taucht in den kurzen Sommernächten nur knapp unter den Horizont. Schon am Monatsanfang unterschreitet sie den Horizont um weniger als 15 Grad, am 20. Juni sogar nur um höchstens 13 Grad und 30 Minuten. Dadurch wird es in unseren Breiten nicht mehr völlig dunkel. Das Ende der astronomischen Dämmerung und damit völlige Dunkelheit wird erst erreicht, wenn unser Zentralgestirn mindestens 18 Grad unter dem Horizont steht. Wenn in nördlicher Richtung keine künstlichen Lichtquellen stören, kann man aufgrund des schwachen Lichtscheins der Sonne ihren nächtlichen Verlauf erahnen.
Die Internationale Raumstation (ISS) ist bis zum 9. Juni kurz vor Mitternacht oder wenige Stunden danach zu sehen. Aktuelle Angaben zur Beobachtung sind auf der Seite Astro-Info unter www.planetarium-bremen.de zu finden.
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