
Zwei Minuten waren vergangen, als Eric Maxim Choupo-Moting in der Mixed Zone exakt die Position seines Vorredners Alexander Meier einnahm. „War ja einiges los hier. Vier Tore, drei Rote Karten“, hatte der Frankfurter Angreifer die wichtigsten Zahlen zum 2:2 genannt, ehe er das Hauptproblem der Eintracht im letzten Viertel der Partie benannte: „Schalke stand tief. Wir mussten immer wieder die Lücken suchen, aber das ist uns nur ein, zwei Mal gelungen – das war schade“, analysierte Meier. Während S04-Mann Choupo-Moting, als habe er Meier heimlich belauscht, erklärte: „Frankfurt stand sehr tief am Anfang, und wir haben die Lücken nicht gefunden.“
Einigkeit führten später auch die beteiligten Cheftrainer vor – indem sie die Leistung von Schiedsrichter Markus Schmidt unisono kritisierten. Gäste-Coach Thomas Schaaf, dessen Team eine Woche zuvor gegen Augsburg (0:1) wegen eines defekten Headsets ein Strafstoß verwehrt worden war, musste diesmal mit ansehen, wie die saubere 2:0-Führung, herausgeschossen von Meier (15.) und Marco Russ (24.) mit einem „sensationellen Tor“ (Schaaf), erneut durch einen – diesmal erfolgten – Elfmeterpfiff durchkreuzt wurde.
Sechs Minuten vor der Pause schlängelte sich Julian Draxler an seinem 21. Geburtstag von der linken Seite in den Strafraum, wollte den Ball flach zurück in die Mitte legen – der Oberkörper und der linke Arm von Eintrachts Mittelfeldspieler Slobodan Medojevic unterbrachen den Pass jedoch. Für Referee Schmidt ein elfmeterwürdiges Handspiel, das der emsige Choupo-Moting vom Kreidepunkt aus zum 1:2 nutzte.
„Ein 2:0 zur Halbzeit hätte sich leichter gespielt als ein 2:1“, meinte Alexander Meier ganz im Sinne von Schaaf, der grimmig hochrechnete: „Das Problem ist, dass uns im schlechtesten Fall fünf Punkte fehlen. Aber das alles ist spekulativ.“
Eine nackte Tatsache ist dagegen, dass Champions-League-Teilnehmer Schalke weiterhin am unteren Tabellenende herumkrebst, nach sechs Pflichtspielen noch immer auf den ersten Sieg wartet – und zum Auswärtsspiel in Bremen am Dienstag mit einem weiter gerupften Kader antritt. So berichtete Jens Keller von seinem Rechtsverteidiger Marco Höger, der, wie der S04-Coach zürnte, „ungestraft von hinten umgetreten wurde und in Bremen wohl ausfällt“.
Am Weserstrand garantiert nicht mit dabei sein werden neben den zahlreichen Verletzten wie Santana, Uchida, Höwedes, Kirchhoff, Goretzka oder Farfan auch zwei weitere wichtige Eckpfeiler: Kevin-Prince Boateng muss wegen seiner Gelb-Roten Karte ein Spiel pausieren. Draxler schließlich, der zunächst per Kopf zum 2:2 getroffen hatte (50.), trat gegen Carlos Zambrano nach (71.) und dürfte nun für längere Zeit aus dem Verkehr gezogen werden.
Fünf Minuten vor Schluss schickte Schiedsrichter Schmidt auch noch Eintracht-Akteur Medojevic vom Feld. „Mit unserer ersten Halbzeit bin ich nicht zufrieden, deshalb gab es in der Pause auch klare Worte“, sagte Keller, ehe er den Mann an der Pfeife in seine Unzufriedenheit mit einschloss. „Die Entscheidungen waren heute nicht optimal – für beide Seiten.“
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