
Nebel, ein altes Schiff ohne moderne elektronische Ausrüstung – auch solche Schiffe müssen die Lotsen sicher in den Hafen bringen. „Mit der neuen Software ist das wesentlich einfacher“, sagt Arndt Kleinhaus, Seelotse von der Lotsenbrüderschaft Weser I, der mit zum Projektteam der Bremer Trenz AG gehört, die die Software entwickelt hat. „Uns stehen mit den Tablets digitale Karten zur Verfügung, die unter anderem in Echtzeit die aktuelle Position des Schiffes und die Pegelstände angeben.“ Das sorge für noch mehr Sicherheit. „Und der Kapitän des Schiffes ist aufgrund der Ansicht auf dem Tablet auch schneller überzeugt davon, dass wir den richtigen Kurs fahren.“
Mehr Sicherheit auf den Wasserstraßen – das war auch die Anforderung der deutschen See- und Hafenlotsen, die sie vor zweieinhalb Jahren an die noch zu entwickelnde Software stellten. „Wir haben uns dann gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt“, freut sich Frank Diegel, Vorstand der Trenz AG. „Wir haben bereits für mehrere Branchen individuelle Softwarelösungen entwickelt.“ Das hätten andere Unternehmen natürlich auch schon gemacht, so Vorstandskollege Stefan Gerdts, „aber wir haben die Lotsenbrüderschaft, denke ich, deshalb überzeugt, weil wir mit unserer eigenen entwickelten Softwareplattform ,Easylogic’ in der Lage sind, im Entwicklungsprozess schnell auf veränderte Anforderungen reagieren zu können.“ Was die Software alles können müsse, das habe sich im Laufe der Zeit im Projektteam entwickelt beziehungsweise verändert. „Das Ganze ist ein dynamischer Prozess.“
Praxisnahe Software
Diegel sagt, es sei immer sinnvoll, Software direkt mit den Kunden zu entwickeln. „Die wissen, was sie benötigen, und wir wissen, wie man das umsetzen kann.“ Sonst fehle am Ende der Bezug zur Praxis. „Wir wollen kein Spielzeug herstellen, sondern eine Software, die den Arbeitsalltag erleichtert.“
Deshalb sei es einfach gewesen, „die Kollegen von diesem Gerät zu überzeugen“, sagt Lotse Arndt Kleinhaus. „Die Vorteile liegen auf der Hand: Uns stehen jetzt dynamische Informationen zur Verfügung, auf die wir früher in der Form nicht so schnell zurückgreifen konnten.“ Es sei sehr angenehm, Daten beispielsweise über Pegelstände, Pollerabstände zum Schiff oder Peilpläne in Echtzeit auf dem Gerät ablesen zu können.
Auch die Informationen, die sich auf die Umgebung außerhalb des Sichtfeldes beziehen, bedeuteten eine enorme Arbeitserleichterung. Kleinhaus: „Es ist sehr angenehm, zu wissen, welches Schiff da gleich um die Ecke kommen könnte oder wie es in der Schleuse aussieht. Wenn die noch belegt ist, kann das Schiff seine Geschwindigkeit drosseln und dadurch Treibstoff sparen.“
Die 1997 gegründete Bremer Trenz AG will ihre Software auch international zum Einsatz bringen. Wobei es hier und da sicherlich noch Anpassungen auf die unterschiedlichen Gepflogenheiten geben werde. Diegel: „Der deutsche Lotse möchte beispielsweise wissen, wie viel Meter Platz noch zwischen Ufer und Schiff sind, wenn es gedreht werden muss. Dem Lotsen in Lateinamerika reicht dagegen die Auskunft, ob es passt oder nicht.“
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