
Mit dem Tee verhält es sich ähnlich wie mit vielen anderen Errungenschaften der Menschheit: Über die Anfänge ist kaum etwas bekannt. Eine Legende bringt ihn mit dem sagenhaften chinesischen Herrscher Shen Nung in Verbindung. Demnach schlug die Geburtsstunde des Tees, als vor etwa 4700 Jahren durch einen Windstoß Teeblätter von einem Baum gerissen wurden und zufällig in einen Topf mit kochendem Wasser fielen. Shen Nung soll dies als Botschaft gedeutet haben. Als erwiesen gilt, dass es schon in vorchristlicher Zeit in China eine Teesteuer gab.
Die erste ausführliche Schilderung des Anbaus, der Zubereitung und Wirkung des chinesischen Tees lieferte den Europäern angeblich der italienische Gelehrte Giovanni Battista Ramusio (1485 bis 1557). Anfang des 17. Jahrhunderts brachten niederländische Kaufleute grünen Tee, den sie von Chinesen erhalten hatten, nach Europa. Die Folgen des Teekonsums für die Gesundheit waren zu jener Zeit in Europa umstritten. Zu den Befürwortern des Getränks gehörte der einflussreiche holländische Arzt Cornelis Dekker, der Texte unter dem Pseu-donym Bontekoe veröffentlichte und Leibarzt des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg war. Durch ihn gelangte Tee an den Hof in Berlin. Verbreitet ist das Teetrinken in Deutschland allerdings erst seit dem 19. Jahrhundert.
Die ursprüngliche Heimat der Teepflanze, aus deren Bestandteilen Tee hergestellt wird, sind subtropische Gebiete in Asien. Schwarzer Tee entsteht dadurch, dass Pflanzenbestandteile wie etwa Knospen und Blätter nach dem Welken hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt werden, um bestimmte chemische Prozesse (Oxidation) in Gang zu setzen. Dies trägt dazu bei, das Teearoma zu entwickeln. Beim grünen Tee unterbleibt die Oxidation.
Tee enthält eine hohe Anzahl von unterschiedlichen Stoffen, deren Wirkungen noch längst nicht bis ins Letzte erforscht sind. Zu den Experten, die sich in den vergangenen Jahren um ein besseres Verständnis der Wirkungen bemüht haben, gehört der Chemie-Professor Nikolai Kuhnert von der Jacobs University. Manche Stoffe sind nur in schwarzem und nicht in grünem Tee zu finden. Um schwarzen Tee herzustellen, werden Teeblätter heute in der Regel nach dem Welken maschinell zerkleinert. Dabei werden laut Kuhnert Bläschen in den Zellen – sogenannte Vakuolen – zerstört, in denen sich als Catechine oder Flavonole bezeichnete Pflanzenstoffe befinden. Ein Stoff an der Außenseite der Vakuolen helfe, Reaktionen in Gang zu setzen, bei denen Catechine unter dem Einfluss des Luftsauerstoffs umgewandelt würden. Diese Oxidation führt nach den Worten des Chemikers dazu, dass Thearubigene entstehen, Verbindungen, denen schwarzer Tee neben der braunroten Farbe auch sein Aroma verdankt. Die anregende Wirkung von Tee geht auf das Koffein zurück.
Kuhnert hat auch darauf hingewiesen, dass in schwarzem Tee schätzungsweise mindestens 30 000 verschiedene chemische Verbindungen enthalten seien. Diese würden aus nur acht Vorstufen in den frisch geernteten Teeblättern gebildet, nämlich Wasser, Sauerstoff und sechs unterschiedlichen Catechinen.
In der Forschung geht es nicht zuletzt um die Frage, welche Inhaltsstoffe sich warum positiv auf die Gesundheit auswirken. Sowohl grüner als auch schwarzer Tee gelten als gesund. Verschiedene Studien haben unter anderem Hinweise geliefert, dass Teetrinker seltener unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose leiden. Kuhnert und seine Mitarbeiter haben Anhaltspunkte dafür entdeckt, dass Inhaltsstoffe des Tees helfen, die Lebensdauer von Zellen zu verlängern.
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