
Im Urlaub kann Vieles schief gehen: Der Koffer wird gestohlen, ein Virus setzt der Gesundheit zu, der Surf-Ausflug endet mit einem Beinbruch. Spezielle Versicherungspolicen sollen für den Rundum-Schutz in den für viele Menschen schönsten Wochen des Jahres sorgen. Die Bandbreite reicht von der Auslandsreisekrankenversicherung bis zur Reisegepäckversicherung. Doch nicht jede Police ist nötig, sagt Gabriele Zeugner, Expertin für Versicherungen bei der Verbraucherzentrale Bremen.
Geht die Reise ins Ausland, rät sie zur Auslandsreisekrankenversicherung. "Das ist schon eine sehr wichtige Versicherung. Die ist auch nicht teuer und deckt wichtige Risiken ab". Dazu gehört der Rücktransport nach Deutschland im Krankheitsfall. Diesen zahlen die Krankenkassen nicht - "und dann kann das schnell mal 20.000 Euro oder mehr kosten", sagt Zeugner.
Ohne Auslandsreisekrankenversicherung kann auch der Arztbesuch im Urlaub teuer werden. Zwar habe Deutschland mit etlichen Ländern ein Sozialversicherungsabkommen, aber es sei trotzdem möglich, dass ein Arzt im Ausland bei gesetzlich Versicherten privat abrechnet. "Den Beleg kann man zwar einreichen, aber die Krankenkasse zahlt nur das, was die Behandlung im Inland gekostet hätte - das heißt, dass ich das Risiko habe, auf der Differenz sitzen zu bleiben", erklärt die Verbraucherberaterin.
Versicherung trägt Kosten bei Reiseabbruch
Wenn der Urlaub lange im Voraus gebucht wird, macht ihrer Meinung nach eine Reiserücktrittskostenversicherung Sinn. Kann die Reise dann zum Beispiel aufgrund einer unerwartbaren Krankheit oder des Todes eines Angehörigen nicht angetreten werden, übernimmt die Versicherung die Gebühren für die Stornierung.
Zusätzlich zur Auslandsreisekrankenversicherung sei eine Reiseabbruchversicherung ratsam. "Es kann ja sein, dass man unterwegs krank wird, zu Hause ein naher Familienangehöriger erkrankt oder eingebrochen worden ist und der Urlaub vorzeitig beendet werden muss", sagt Zeugner. Die Versicherung übernimmt dann die durch den Reiseabbruch entstandenen Kosten. Zudem zahlt sie die Gebühren für die Stornierung der restlichen Urlaubsreise.
Überflüssig ist nach Ansicht der Verbraucherberaterin eine Reisegepäckversicherung. Diese greift bei Diebstahl oder Beschädigung des mitgeführten Reisegepäcks. "Die allermeisten Leute haben eine Hausratversicherung. Wenn ich Hausrat auf Reisen mit mir führe, ist dieser in der Regel über die herkömmliche Hausratversicherung abgedeckt ", sagt Zeugner. Je nach Police werden die entstehenden Kosten im Schadensfall zum Teil oder ganz ersetzt.
Eine Reisegepäckversicherung sei aber noch aus einem weiteren Grund verzichtbar: "Es werden so hohe Anforderungen an die Sicherungspflichten gestellt - da muss ich praktisch schon auf dem Koffer gesessen haben, als er mir abhanden kam, damit die Versicherung greift. Und wenn ich diese hohen Sicherungspflichten erfülle, kommt mir auch kein Gepäck weg", urteilt die Expertin.
Schutz zu Hause und im Urlaub
Auch andere herkömmliche Policen wie Privathaftpflicht- oder Unfallversicherung haben in der Regel weltweite Geltung. Das heißt, sie bieten zu Hause und im Urlaub Schutz - der Abschluss von Extra-Policen für den Urlaub ist unnötig.
"Nur wenn ich etwas ganz Unfallträchtiges vorhabe, das über die normale Unfallversicherung nicht abgedeckt ist, kann auch eine Reiseunfallversicherung Sinn machen", sagt Zeugner. Nur müssen diese Risiken dann auch im Vertrag abgesichert sein. So ist zu klären, ob Unfälle beim Fallschirmspringen, Surfen oder Mountainbiken mitversichert sind.
Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung habe, benötige ohnehin nicht unbedingt eine Unfallversicherung oder Reiseunfallversicherung. "Die Berufsunfähigkeitsversicherung fragt nicht danach, aus welchen Gründen ich nicht mehr arbeiten kann. Es ist egal, ob es ein Unfall oder eine Erkrankung der Grund ist", erklärt Zeugner. Diese Versicherung sei daher eine der wichtigsten. Wer Extremsportarten ausübe, könne diese bei Vertragsabschluss oft über einen Risikozuschlag einschließen.
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