
Dem Heldentenor leiht euer Ohr! Als Rolando Villazón Anfang August 2013 in der Titelrolle von Mozarts Jugendwerk „Lucio Silla“ eine triumphale Premiere bei den Salzburger Festspielen feiern durfte, konnte sein umjubelter Auftritt gleichermaßen als stimmgewaltiger Vorgeschmack auf und als geglückte Generalprobe für das Musikfest Bremen gelten. Dies deshalb, weil der Ausnahmetenor bereits wenige Wochen später gemeinsam mit der Sängerin Olga Peretyatko, die die Giunia gibt, mit der opulent in Szene gesetzten Oper an zwei Abenden im Musical-Theater gastierte. Die Darbietung des prominent besetzten Singstücks vor hiesigem Publikum verdankte sich einer gelungenen Koproduktion des Musikfests Bremen mit den Salzburger Festspielen.
Kooperationen wie diese sind sozusagen die Sahnehäubchen auf den ohnehin prächtigen Törtchen, die Thomas Albert, Gründer und Intendant des Musikfestes und überdies dessen nimmermüder Vernetzungsvirtuose, seit nunmehr einem Vierteljahrhundert dem gediegenen Programm des Festivals einspeist.
Engagement und Kontaktpflege
Auch und gerade an der 25. Jubelauflage dieses bestens etablierten Veranstaltungsreigens, der kommenden Sonnabend mit der Großen Nachtmusik anhebt, lässt sich ablesen, wie wichtig Koproduktionen für die Güte des Musikfestes sind. Damit das Hochamt des Wohlklangs nämlich jene Bandbreite an konzertanten und theatralen Darbietungen erreichen kann, für die es bekannt ist, bedarf es intensiv gepflegter Kontakte und beherzten Engagements seitens der Festivalleitung.
So verdankt sich die an drei Abenden im BLG-Forum anberaumte Aufführung des von dem britischen Theatermagier Peter Brook und seiner langjährigen Weggefährtin Marie-Hélène Estienne inszenierten Stückes „The Valley of Astonishment“ (Das Tal des Erstaunens) der Zusammenarbeit mit dem renommierten Théâtre des Bouffes du Nord in Paris. Im April dieses Jahres feierte das unkonventionelle Projekt dort Premiere.
Das Drama, das Chancen und Risiken der Wahrnehmungssonderbegabung Synästhesie thematisiert, heimste auch deshalb in internationalen Medien hymnische Kritiken ein, weil die Koproduktionspartner europaweit breit gestreut sind. Denn außer in Bremen war oder ist das gewitzte Spiel um kreative Fehlleistungen des menschlichen Gehirns im Verlauf dieses Jahres unter anderem in Frankreich und Griechenland, Spanien und Luxemburg in der Schweiz sowie in den USA zu bestaunen. Die Vielzahl der eingegangenen Koproduktionen entwertet dieses Partizipationsmodell für die einzelnen Partner wohlgemerkt nicht, sondern stellt es – ganz im Gegenteil – auf ein sowohl künstlerisch als auch finanziell verlässliches Fundament. Derlei gibt Planungssicherheit – und wird in nicht nur personellen Ausstattungsbelangen im Regelfall hohen und allerhöchsten Ansprüchen gerecht.
Mehr noch: Dadurch, dass ausgesprochen große Produktionen wie „The Valley of Astonishment“ bereits in einem sehr frühen Planungsstadium auf ein Publikum zugeschnitten ist, das in unterschiedlichen Kulturkreisen beheimatet ist, entwirft das Regieteam im Idealfall ein Inszenierungskonzept, das tendenziell auf eine Utopie namens universelle Verständlichkeit zielt.
Ein besonders inniger Kooperationskontakt verbindet das Musikfest Bremen seit geraumer Zeit mit der Stiftung Mozarteum Salzburg. Ohnedies weilt Intendant Thomas Albert, dieser begnadete Strippenzieher, pardon: Saitenzieher, oftmals an der Salzach, um im Zuge der Salzburger Festspiele neue Kooperationen anzuschieben. Für das 25. Musikfest hat er in Zusammenarbeit mit besagter Stiftung und der Mozartwoche Salzburg erneut den Dirigenten Marc Minkowski für ein Gastspiel gewinnen können. Mit Les Musiciens du Louvre Grenoble & Solisten bestreitet er zwei szenische Aufführungen von Christoph Willibald Glucks Barockoper „Orfeo ed Euridice“. Man darf gespannt sein auf den Ertrag auch dieser partnerschaftlicher Arbeit.
Tickets für das Musikfest gibt es unter anderem im Kartenshop des Pressehauses, Martinistraße 43, und telefonisch unter 0421/33 66 99.
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