
Die Gewitter und die damit verbundenen großen Regenmengen der vergangenen Tage haben in manchen Gegenden Süddeutschlands unübersehbare Spuren hinterlassen. Vielerorts verwandelten sich Bäche in reißende Ströme, die Straßen überschwemmten und große Schäden anrichteten. Ähnliche Bilder hat es auch in den vergangenen Jahren gegeben, so etwa 2013, als im Mai und Juni gleich in mehreren mitteleuropäischen Ländern ganze Landstriche überflutet wurden.
Zu Überschwemmungen kommt es nicht nur dann, wenn es kurzzeitig extrem stark regnet, sondern auch, wenn über längere Zeit immer wieder Regen fällt. Wie der Deutsche Wetterdienst erklärt, führt beides dazu, dass der Boden irgendwann gesättigt ist und kein Wasser mehr aufnehmen kann. Das Regenwasser gelange dann in Bäche und Flüsse, die die gewaltigen Wassermassen nicht schnell genug abfließen lassen könnten.
Wie viel Wasser kann ein Boden aufnehmen?
Vor diesem Hintergrund sind Forscher in den vergangenen Jahren auch der Frage nachgegangen, wovon es abhängt, wie viel Niederschlagswasser der Boden aufnehmen kann. Bei Versuchen in der Saaleaue hat sich gezeigt, dass die Aufnahmefähigkeit des Bodens steigt, wenn auf ihm zum Beispiel Klee oder Lupinen wachsen und in ihm viele Regenwürmer leben. Klee und Lupinen gehören zu den Leguminosen, die nach Darstellung der Wissenschaftler die Eigenschaft haben, dicke Pfahlwurzeln zu bilden. Dies begünstige die Entstehung sogenannter Makroporen mit einem Durchmesser von mehr als einem Zehntelmillimeter. Makroporen, so die Forscher, seien für den Abfluss des Niederschlagswassers besonders wichtig. Ihre Bildung werde auch durch die Aktivität von Regenwürmern im Boden gefördert. Die Würmer hielten sich besonders gern dort auf, wo es Leguminosen gebe. Die Versuche haben zudem deutlich gemacht, dass Makroporen nicht so gut entstehen können, wenn auf der Fläche Gräser wachsen. Gräser haben sehr feine, verzweigte Wurzeln, die vorhandene Poren eher verschließen und so das Eindringen von Niederschlagswasser verhindern.
Überschwemmungen bringen nicht nur Elend
Die meisten Überschwemmungen gibt es in den vom Monsun geprägten Gebieten der Tropen und Subtropen. Entlang großer Flüsse in Indien und Südostasien haben die Menschen fast in jedem Jahr zur Regenzeit mit Überschwemmungen zu kämpfen. Dass solche Ereignisse nicht nur Tod und Elend bringen, zeigt das Beispiel Ägyptens. Ägypten sei ein „Geschenk des Nils“, erklärte vor rund zweieinhalb Jahrtausenden der griechische Geschichtsschreiber Herodot. Dass Ägypten zu einer der ersten Hochkulturen heranreifen konnte, verdankte es dem Umstand, dass die sommerliche Regenzeit im Innern Afrikas mit einer gewaltigen Flutwelle einherging, die sich mit großen Mengen an schwarzem Schlamm flussabwärts bewegte. Der Schlamm lagerte sich auf beiden Seiten des Nils ab und bildete einen fruchtbaren Boden, der den Bauern reiche Ernten bescherte.
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