
bis 9. Juni zum zwölften Mal zur Fachmesse Windforce nach Bremen einlädt und mit 350 Mitgliedsunternehmen das größte Branchennetzwerk bildet.
Im Bereich Offshore-Anlagenbau befinde sich die Branche vor Beginn der Industrialisierungsphase. „Eigentlich stehen wir gut vorm Wind“, so Wellbrock. Doch falls es tatsächlich beim Referententwurf zur Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) bliebe, dann stehe die Branche erneut vor großen Schwierigkeiten.
An diesem Dienstag lädt die Bundesregierung die Länderchefs zur nächsten EEG-Verhandlungsrunde ein – bis zur Sommerpause soll die Novellierung stehen und vom Bundestag verabschiedet sein. Die Vertreter der norddeutschen Länder sind sich einig, dass das EEG noch erheblich nachgebessert werden müsse. Das stellt auch Bremens Umweltsenator Joachim Lohse (Grüne) bei der Pressekonferenz zur Windforce am Montag noch einmal klar: Die Ausbauziele der Erneuerbaren Energien weiter reduzieren zu wollen, stimme nicht mit den Klimazielen Deutschlands überein. Es mache beispielsweise überhaupt keinen Sinn, den Ausbau bei Offshore auf jährlich 730 Megawatt (MW) zu begrenzen, wenn zwei Windparks 900 MW entsprächen.
Es sei auch nicht nachvollziehbar, dass der notwendige Strom-Netzausbau nicht vorankomme. Lohse: „Früher hieß es, die Netze würden entsprechend dem Ausbau der Erneuerbaren Energien angepasst.“ Jetzt gebe es den Aufschwung bei Erneuerbaren Energien. Doch statt die Netze tatsächlich vorzuhalten, solle nun der Ausbau der Erneuerbaren Energien über das EEG eingedampft werden. Gerade Offshore sei ein Bereich, wo sich die Lernkurve aus den ersten Jahren bemerkbar machen würde. Doch das setze voraus, so Lohse, dass man die Industrie von den Aufträgen her „nicht verhungern lässt“.
Schon 2014 habe die unklare politische Linie und der mangelnde Netzausbau zu einer Krise geführt, die mit einem Investitionsstau einherging, so Wellbrock. „Wir stellen die Reform des EEG bei der Windforce auch in den Fokus einer eigenen Session und haben Vertreter der Bundesregierung und Ländern, Experten und Unternehmer zu einer Diskussion eingeladen, um über die Auswirkungen auf die Offshore-Branche zu sprechen, falls es beim jetzigen Entwurf bleiben sollte.“ Es sei auch absurd, dass bei den angestrebten Ausschreibungen eine Bieterbürgschaft von mehr als 100 Millionen Euro pro Windpark hinterlegt werden soll. Das könnten sich dann nur noch ganz wenige Unternehmen leisten. Der Mittelstand, die Pioniere der Windkraftbranche, hätten das Nachsehen. „Wir schlagen deshalb eine Grenze von 30 Millionen Euro vor.“
Das entspreche dem, was auch bei Ausschreibungsverfahren im europäischen Ausland üblich sei, so Jens Eckhoff, Präsident der Offshore-Stiftung. Eckhoff ist bei der Windforce allerdings in Funktion des Geschäftsführers der Veranstaltungs GmbH. Zum schleppenden Netzausbau sagt er: Bei der Windkraft setze man erfolgreich auf Vielfalt, vielleicht sollte die Bundesregierung das auch beim Netzausbau tun und nicht nur dem holländischen Unternehmen Tennet vertrauen. Erwartet werden bei der Windforce 350 Teilnehmer. Schirmherr der Veranstaltung im BLG-Forum ist Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD).
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