
Die Nester der Tiere seien weggespült worden, Königinnen und Brut ertrunken. Viele Menschen sehen in Wespen lediglich lästige Insekten. Sie wollen sie fernhalten und verhalten sich dabei nicht selten falsch. Außer Acht bleibt häufig zudem, dass Wespen für den Naturhaushalt wichtig sind. Welche Aufgaben erfüllen sie?
Antwort: Wespen sind nach Darstellung der Deutschen Wildtier Stiftung „effektive Schädlingsbekämpfer“. Sie brächten Blattläuse, Fliegen und Mücken in ihr Nest, um damit ihren Nachwuchs zu füttern. Als Aasfresser tragen sie dazu bei, Ökosysteme im Gleichgewicht zu halten. Weitgehend unbekannt ist laut Deutscher Wildtier Stiftung, dass Wespen sich häufig von Nektar ernähren und bei der Bestäubung von Blüten helfen. Von Bedeutung seien sie im Naturhaushalt außerdem, weil sie Vögeln als Nahrung dienten.
Für Menschen, die gern im Freien sitzen, um zum Beispiel Saft zu trinken, Eis, Kuchen oder Gegrilltes zu essen, werden Wespen häufig zu einem Ärgernis. Nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) sind hierzulande acht Arten aus der Unterfamilie der Echten Wespen heimisch. Nur zwei davon, nämlich die Gemeine und die Deutsche Wespe, zeigten ein großes Interesse an der Nahrung der Menschen. Auch die Hornissen werden zu den Echten Wespen gerechnet, die weltweit in mehr als 60 Arten vorkommen. Hornissen und die im Freien, in Büschen oder unter Vordächern nistenden Langkopfwespen werden laut Naturschutzbund nicht selten zu den Leidtragenden des schlechten Rufs, den Gemeine und Deutsche Wespe den Wespen insgesamt verschafft haben. Nester würden oftmals vorsorglich ausgeräuchert.
Die Wespenvölker existieren Expertenangaben zufolge meist nur wenige Monate. Im Spätsommer schlüpfen die neuen Königinnen, die sich dann Reserven anfressen, um zum Beispiel in Baumhöhlen, Holzstapeln oder Mauerritzen überwintern zu können. Die anderen Wespen sterben vor Beginn des Winters. Nachdem die Königinnen im Frühjahr erwacht sind, beginnen sie mit dem Bau eines neuen Nestes.
Im Spätsommer und Frühherbst ist die Wahrscheinlichkeit, dass an einem gedeckten Tisch im Freien Wespen auftauchen, vergleichsweise hoch. Manche Menschen reagieren darauf mit heftigen Bewegungen, was laut Naturschutzbund Deutschland die Gefahr erhöht, dass sich die Wespen bedroht fühlen und stechen. Falsch sei auch der Versuch, die Tiere wegzupusten. Den Hintergrund bilde die Tatsache, dass Kohlendioxid im Wespennest für die Tiere ein Alarmsignal sei. Die Luft, die Menschen einatmen, hat einen Kohlendioxidanteil von etwa 0,04 Prozent. Die Vorgänge im Körper führen dazu, dass der Kohlendioxidanteil der ausgeatmeten Luft wesentlich höher liegt, nämlich bei rund vier Prozent. Wenn Wespen angepustet beziehungsweise mit solcher Luft konfrontiert werden, reagieren sie aggressiv.
Wegen der Vorliebe der Deutschen und der Gemeinen Wespe für Süßes, Fleisch und Wurst empfiehlt der Naturschutzbund, Nahrungsmittel im Freien abzudecken und Reste wegzuräumen. Damit keine Wespen angelockt würden, sei es zudem ratsam, Kindern nach dem Essen den Mund abzuwischen. Wer Schokoladenkuchen isst, muss sich nach Darstellung der Deutschen Wildtier Stiftung keine Sorgen machen: „Wespen mögen keine Schokolade.“ Nach einem Wespenstich kann es helfen, die Schnittfläche einer aufgeschnittenen Zwiebel auf die betroffene Hautstelle zu drücken. Ätherische Öle und Verdunstungskälte sorgen laut Naturschutzbund dafür, dass der Schmerz gelindert wird und der betroffene Bereich abschwillt.
Dass sich hinter dem Stichwort Wespe weit mehr Arten verbergen, als die schwarz-gelben Insekten am Kaffeetisch erahnen lassen, erfährt auch, wer sich mit den Schlupfwespen beschäftigt. Sie sind mit den Echten Wespen nur entfernt verwandt und bilden eine eigene, besonders artenreiche Familie mit einer Vielzahl von Unterfamilien. Bei den Schlupfwespen handelt es sich um sogenannte Parasitoiden, das heißt um Lebewesen, die andere als Wirte nutzen – etwa, indem sie ihre Eier in anderen Eiern ablegen. Während sich ihr Nachwuchs entwickelt, tötet er seinen Wirt ab. Am Ende entpuppt sich das Tier als Schlupfwespe statt beispielsweise als Schmetterling. Nützlich sind solche Wespen nicht zuletzt für Landwirte. Diese setzen Schlupfwespen der Gattung Trichogramma gegen den Maiszünsler ein, einen Kleinschmetterling, der Schäden auf Maisfeldern verursacht. Die nicht einmal einen halben Millimeter großen Wespen legen ihre Eier in die Eier der Schmetterlinge.
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