
Jörg Niemeyer
über die FIFA
Für einige Stunden war der Himmel über dem Fußball-Weltverband gestern rosarot. Korruption und Absprachen im Reich des Präsidenten Joseph Blatter? „Nein“, teilt die FIFA-Ethik-Kommission mit, die seit 2012 die WM-Vergabeprozedur von 2010 untersucht hat. Vormittags muss sich fast noch schämen, wer seit der Vergabe der WM 2022 nach Katar behauptet hat, die FIFA lebe in ihrer eigenen, verlogenen Welt.
Eine FIFA-Kommission untersucht Vorgänge bei der FIFA: Da kommen tatsächlich ungute Gefühle auf. Doch gemach: Mit dem US-amerikanischen FBI-Mann Michael Garcia und dem deutschen Richter Hans-Joachim Eckert stehen diesem Gremium zwei anerkannte Fachmänner vor, denen kein FIFA-Stallgeruch anhängt. Unabhängigkeit scheint also gewahrt.
Problematisch wird es aber, weil der eine Fachmann, Eckert, auf seinem 42-Seiten-Bericht die 350 Seiten des anderen nicht korrekt wiedergegeben haben soll. Garcia selbst wird am besten wissen, was an Eckerts Darstellung nicht stimmt. Das dürfte sich, bei vollständiger Veröffentlichung der Berichte, überprüfen lassen. Für die FIFA jedoch bahnt sich mit Garcias angekündigter Beschwerde eine Katastrophe an: Alle morgens eilig versandten Kommentare – die FIFA, ihre Verbände und Blatter hätten sich nichts vorzuwerfen – wirken schon am Nachmittag erst recht verlogen. joerg.niemeyer@weser-kurier.de
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