
Mit einem eigenen Angebot für Fernbusreisen greift die französische Mitfahrplattform Blablacar den bisherigen Platzhirsch Flixbus an. Unter dem Namen Blablabus und mit 19 verschiedenen Destinationen in Deutschland ist die zum französischen Unternehmen Comuto gehörende Marke am Montag an den Start gegangen. Am frühen Morgen begann der erste Fernbus der Plattform seine Reise von Düsseldorf nach Berlin.
Auch Bremen ist unter den ersten 19 Zielen in Deutschland vertreten. Von der Hansestadt aus gibt es täglich zwei Verbindungen via Hamburg und Flughafen Berlin Tegel zum ZOB in Berlin. Der Bus am Morgen fährt noch weiter über Potsdam nach Dresden. Die Busse starten ebenso wie die von Flixbus am Breitenweg, direkt beim Hauptbahnhof.
Bis September zahlen Kunden für die Tickets ab einen Euro pro Fahrt im günstigsten Tarif, wie der für Deutschland zuständige Manager Christian Rahn in Berlin sagte. An stärker frequentierten Tagen ist es teurer. Bis Ende des Jahres sollen hierzulande rund 40 Destinationen angefahren werden, europaweit dann 400.
Bislang war Comuto in Deutschland nur mit der Mitfahrplattform Blablacar aktiv. Über eine App können Privatpersonen Mitfahrgelegenheiten in ihren Autos anbieten und nutzen. Rund 6,5 Millionen Kunden sind Unternehmensangaben zufolge in Deutschland derzeit registriert. „Wir verstehen Blablabus als Ergänzung zu diesem Angebot“, sagte Rahn. Während die Privatfahrten vor allem Ziele abseits der verkehrsintensiven Hauptachsen ansteuerten, konzentriere sich das neue Angebot auf diese Hauptstrecken.
Seit der Übernahme des französischen Busunternehmens Ouibus ist Blablabus bereits in Frankreich auf beiden Geschäftsfeldern unterwegs. Der Kauf soll Ende Juni abgeschlossen werden, die Marke Ouibus dann verschwinden. Deutschland ist der zweite Markt in Europa, auf dem Blablabus angreifen will.
Der deutsche Fernbusmarkt wurde 2013 liberalisiert, um vor allem bei der Deutschen Bahn für mehr Wettbewerbsdruck zu sorgen. Inzwischen dominiert Flixbus den Markt und hat viele andere Anbieter verdrängt. Laut Marktforschungsinstitut IGES hat Flixbus inzwischen einen Marktanteil von mehr als 95 Prozent – mit 350 000 Verbindungen pro Tag. Dafür stehen dem Unternehmen rund 2000 Busse und 7000 Fahrer zur Verfügung.
Es sei nicht abzusehen, ob Blablabus daran langfristig etwas ändern könne, sagte IGES-Geschäftsführer Christoph Gipp. Auf den derzeitigen Blablabus-Strecken verkehren die Busse maximal drei Mal am Tag, auf den meisten seltener. Doch das soll sich schnell ändern, zudem könnte dem neuen Wettbewerber seine Bekanntheit helfen: „Mit Blablabus mischt nun jemand mit, der in Deutschland bereits als Anbieter von Mitfahrzentralen erfahren und bekannt ist“, sagte Gipp.
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