
Wie von den Erwachsenen erwartet, wurde von den sehr wissbegierigen Jungforschern zwischen den Wasserpflanzen des Uferbereiches eine Vielzahl an verschiedenen Libellen- und Zuckmückenlarven, roten Wassermilben, Wasserflöhen, Ruderwanzen, Posthorn- und Schlammschnecken gefangen, unter den Mikroskopen direkt vor Ort nach Farbe und Gestalt lautstark beschrieben, mit Hilfe von Meike nach Art bestimmt und anschließend zurück ins Wasser gesetzt.
Ein besonderer, völlig unerwarteter „Beifang“ gelang aber Jamie, der kurz vor Ende der Kescher-Expedition aufgeregt ausrief: „Ein Fisch, ein Fisch, ich habe einen Fisch gefangen.“ Alle schauten neugierig in das Netz seines Keschers und sahen einen etwa sechs Zentimeter langen, sehr schlanken Fisch, der in verschiedenen Brauntönen sehr schön gemustert war. Auch die drei Erwachsenen hatten solch einen Fisch noch nie zuvor gesehen, und es begann sofort das große Rätselraten, um welche Fischart es sich handeln könnte.
Das Rätsel konnte trotz Internetunterstützung bis zum Ende der Veranstaltung nicht mehr gelöst werden, aber im Nachhinein hat sich Jamies Fang als ein lebendes Exemplar eines Wesermarscher Fischmythos herausgestellt, nämlich als Steinbeißer, der auch Dorngrundel (Cobitis taenia) genannt wird.
In den Landschaftsrahmenplänen und im aktuellen Regionalen Entwicklungskonzept der Wesermarsch werden immer wieder vier Fischarten als wertbestimmend für unsere Heimat und besonders schutzwürdig benannt, nämlich der Bitterling, die Karausche, der Schlammpeitzger und eben der Steinbeißer. Aber für sehr viele von uns, sehr wahrscheinlich für die Mehrheit, sind diese wertbestimmenden Fische naturschutzpolitische Phantome, Anonymi ohne Farbe und Gestalt, quasi einheimische Fabelwesen.
Für die acht Kinder einer Ferienspaßaktion der Begu Lemwerder und ihre drei erwachsenen Betreuer hat zumindest der Steinbeißer jetzt konkrete Gestalt angenommen und ist eine sehr lebhafte Erinnerung geworden. Er existiert tatsächlich in Stedingen, der heimliche Steinbeißer.
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