
Tradition und Moderne – im
Unternehmen Fricke ist das kein Gegensatz, sondern gelebter
Arbeitsalltag, im Planungsbüro wie in der Werkhalle. Unter dem Dreiklang „Planung – Design –
Handwerk“ entsteht in Neubruchhausen das Innenleben privater Domizile, Büros, Hotels und exklusiver Yachten. Hochmoderne Maschinen mit elek-
tronischen Steuerungssystemen verbinden sich dabei mit den
traditionellen Tugenden des Tischlerhandwerks.
Als die Tischlerei Fricke 1859 gegründet wurde, gab es den
Begriff „Innenarchitektur“ für Einrichtungen im Privatbereich noch nicht. Und auch der heutige Inhaber Hartmut Fricke, der das Familienunternehmen führt, musste bei seinem Großvater erst
einmal das Tischlerhandwerk
erlernen, ehe er seine gestalterischen Talente ausleben konnte. Er war bereits Diplom-Ingenieur für Innenarchitektur, als er zusätzlich Meisterbrief als Tischler erwarb. So begreift er sich auch in seiner täglichen Arbeitswelt: als Innenarchitekt und Tischlermeister.
Liebe zum Werkstoff Holz, Liebe zur Form und zur Gestaltung sind die Fundamente der Herstellung. Die enge Verbindung zwischen Tradition und Moderne drückt sich in einer besonderen Vorliebe von Hartmut Fricke aus: moderne Designs mit alten Materialien zu verbinden. „Denn wie Menschen haben auch die Dinge eine Geschichte.“ Und
sie erhalten auf diese Weise, ob als individuelles Möbelstück oder komplette Innenraumgestaltung, einen Wert, in dem abermals Moderne und Tradi-
tion miteinander verschmelzen: Authentizität.
Vor 17 Jahren steuerte die Tischlerei ein Gebiet an, das sie technisch und gestalterisch vor neue Herausforderungen stellte: den Innenausbau und die
Zulieferung für exklusive Privat-
yachten. Konstruktionszeichnungen, in denen es keine rechten Winkel mehr gab, keine
geraden Linien, sondern Krümmungen und Parabeln. Was damals als Aufbruch in ein neues, nicht ungefährliches Fahrwasser begann, ist längst zu einem
wesentlichen Leistungsbereich geworden und gehört als Kernkompetenz zur Signatur des
Unternehmens.
Wer sein Leben aus einer
langen Tradition heraus aufgebaut hat, fühlt sich der Zukunft verpflichtet. „Mir ist nicht egal, wie der Betrieb einmal ohne mich weitergeht“, sagt Hartmut Fricke, „das bin ich dem Ganzen schuldig.“ Für manche Kunden hat er über Jahrzehnte ein-
gerichtet – von den Großeltern bis zu den Enkeln. Während-
dessen ist im eigenen Unternehmen ebenfalls eine neue Generation herangewachsen.
Die älteste Tochter Vanessa, gelernte Betriebswirtin, feiert als Assistentin der Geschäftsleitung mit Prokura demnächst ihr 25-jähriges Betriebsjubiläum. Sohn Roman ist als Betriebs-
manager und Ausbildungsleiter die Schnittstelle zwischen praktischer Arbeit und Organisation. Die jüngere Tochter Kim ist mit ihren zeitgemäßen Ideen in
Farben, Form und Stil die neue kreative Kraft im Unternehmen. „Wenn mein Entwurf fertig ist“, sagt sie, „guckt Papa nur noch mal drauf.“ Für diese unterschiedlichen Charaktere ist Beate Fricke das verbindende Element. Sie schafft die große Klammer, die lebendige Kreativität benötigt, um zu einem
harmonischen Ganzen zu werden, das seine spannungsvolle Wirkung bewahrt.
Damit ist die Familie im
Unternehmen natürlich noch nicht vollzählig, denn auch die Mitarbeiter gehören dazu.
Dieter Kafemann trat als 14-
jähriger Lehrling in die Firma ein. „Es gibt eigentlich kein Stück, das man hier nicht schon einmal gemacht hat“, erklärt er im Rückblick auf über 40 Jahre
Betriebszugehörigkeit, und das ist zugleich ein Statement zu der Erfüllung, die er bei der Arbeit empfindet, und zum Profil des Unternehmens.
Nicht wenige Mitarbeiter könnten ohne Weiteres die
Väter der jungen Kollegen sein, mit denen sie in der Werkhalle oder auf Montage zusammen-
arbeiten. In gewisser Weise sind sie das sogar, denn zur Tradi-
tion gehört auch die Weitergabe von Erfahrung, Können und den Maßstäben, die man an die eigene Arbeit anlegt. Damit ist das 28-köpfige Team auch ein Spiegelbild des Familienbetriebs.
Zum Glück spielt also der überall beklagte Mangel an Fachkräften im Ausbildungs-
betrieb keine Rolle. Im Gegenteil: „Bei uns gibt es Wartelisten“, sagt Ausbildungsleiter
Roman Fricke. Offene Lehrstellen werden erst wieder für 2018 vergeben. Sie wachsen unter der sechsten Generation der Frickes in das Unternehmen hinein.
Von den Jubilaren, die zwischen 25 und 40 Jahren im
Betrieb sind, bis hin zu den
Auszubildenden arbeiten drei Tischlergenerationen unter dem Dach der Werkhalle in Neubruchhausen – ein Garant, dass Tradition und Moderne auch
in der Zukunft eine Einheit
bleiben.
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